Hamburg. Nach starkem Beginn enttäuscht der HSV im Stadtderby gegen den FC St. Pauli fast auf ganzer Linie. Die Profis in der Einzelkritik.

Das Derby zu Hause verloren, auf Tabellenplatz drei abgerutscht: Schlimmer hätte es für den HSV an diesem Sonnabend sportlich kaum kommen können. Beim 0:2 gegen den FC St. Pauli erreichten nur wenige Spieler in der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking die Form, die man von ihnen gewohnt ist. Die Einzelkritik.

Heuer Fernandes: Zeigte gegen Knoll, dass er auf der Linie ein Riese ist. Beim 0:2 von Penney fehlte ihm aber mal wieder die richtige Größe.

Beyer: Setzte St. Pauli mit seinen Tempoläufen immer wieder unter Druck. Zu oft aber endeten die Aktionen im Leerlauf.

Letschert: Hatte mit dem giftigen Diamantakos große Probleme und konnte sich oft nur durch Fouls helfen.

Van Drongelen: Ließ sich vor dem 0:1 von Holland-Kumpel Veerman viel zu einfach abschütteln. Auch sonst sehr fehlerbehaftet.

Leibold: Traf in seinen Aktionen ungewöhnlich viele falsche Entscheidungen. Sein wohl schwächstes Saisonspiel.

Jung: Viel falsch machte er nicht. Das reichte, um noch einer der besseren HSV-Profis zu sein.

Schaub: Initiierte einerseits viele Aktionen, sah aber andererseits bei beiden Gegentoren nicht gut aus.

HSV-Kapitän Aaron Hunt (l.) und Rick van Drongelen (u.) können St.-Pauli-Stürmer Henk Veerman auf dem Weg zum 0:1 nicht aufhalten.
HSV-Kapitän Aaron Hunt (l.) und Rick van Drongelen (u.) können St.-Pauli-Stürmer Henk Veerman auf dem Weg zum 0:1 nicht aufhalten. © WITTERS | ValeriaWitters

Hunt (bis 62.): Der Kapitän durfte erstmals in diesem Jahr von Beginn an ran. Wirkte weitestgehend wie ein Fremdkörper.

Kinsombi (ab 62.): Warum Hecking bei den Einwechslungen immer wieder auf ihn setzt, war erneut nicht zu verstehen.

Jatta (bis 71.): Hatte sich offenbar schon beim Aufstehen die Füße verknotet. Und die Knoten lösten sich bis zu seiner Auswechslung nicht.

Hinterseer (ab 71.): Der Österreicher ist kein Joker.

Pohjanpalo: Hatte nach seinem Jokertor gesagt, dass er als Startelfspieler möglicherweise drei oder vier Tore schießt. Und zeigte als Startelfspieler, dass er wohl doch der bessere Joker ist.

Kittel (bis 62.): Wurde von den St. Paulianern wie schon im Hinspiel hart attackiert. Damit kam er – wie schon im Hinspiel – nicht zurecht.

Harnik (ab 62.): Versuchte es, allein es blieb beim Versuch.

Die Statistik:

HSV:
Heuer Fernandes – Beyer, Letschert, van Drongelen, Leibold – Jung – Schaub, Hunt (62. Kinsombi) – Jatta (71. Hinterseer), Pohjanpalo, Kittel (62. Harnik).

St. Pauli: Himmelmann – Penney, Östigard, Buballa, Ohlsson – Becker (35. Knoll) – Miyaichi, Sobota (90.+1 Flum), Benatelli, Diamantakos (87. Tashchy) – Veerman.

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Veerman (20.), 2:0 Penny (29.)

Gelbe Karten: – Diamantakos (2), Ohlsson (4), Veerman, Buballa (2)

Torschüsse: 19:8

Ballbesitz: 63:37 %