Hamburg. Grün-Schwarze Koalition in Eimsbüttel will Weg frei machen für Radfahrer. Außerdem soll ein Straßenpark entstehen.

Der Eppendorfer Weg soll umfangreich umgestaltet werden: Der Durchgangsverkehr soll grundsätzlich aus der 2,6 Kilometer langen Straße gebannt, die Straße für den Autoverkehr teilweise gesperrt werden. Das haben die Grünen- und CDU-Fraktionen im Bezirk gemeinsam erarbeitet.

Ziel ist es, auf Hamburgs längster Wohnstraße Platz zu machen für den Radverkehr, fast auf dem gesamten Eppendorfer Weg verläuft ohnehin bereits die Veloroute 13. Während sich Fahrradfahrer derzeit die Straße noch mit Autos teilen müssen, soll sich das ändern. Fahrradfahrer sollen Vorrang gegenüber dem motorisierten Verkehr haben, der in Zukunft möglichst über den fast parallel verlaufenden Ring 2 geführt werden soll.

Straßenpark für die Menschen statt Autos

Die Pläne der Eimsbütteler Koalition aus Grünen und CDU im Einzelnen: Auf Höhe des Henriettenweges zwischen den Hausnummern 58 und 60 soll der Eppendorfer Weg für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Radfahrer sollen dort weiterhin entlangfahren können. Auch die Parkplätze zwischen Henriettenweg und Schulweg sollen für Autos gesperrt werden. Entlang des Wehbers Parks sollen Parkplätze wegfallen, um die Querung des Eppendorfer Weges für Fußgänger leichter zu machen. Die Parkplätze, die dann fehlen, sollen durch Quartiersgaragen ersetzt werden. Einen Investor für eine solche Garage oder eine geeignete Fläche dafür gibt es aber noch gar nicht.

Auf der für den Autoverkehr gesperrten Fläche im Bereich Henriettenweg soll ein begrünter Bereich entstehen, ein sogenannter Straßenpark, wo sich die Menschen aufhalten können. „Neben der Möglichkeit für Außengastronomie bieten sich auch viele andere Möglichkeiten, sich ohne Konsumzwang zu begegnen und wohlzufühlen“, heißt es in einer Mitteilung. Dieses Konzept soll gemeinsam mit den Eimsbüttelern erarbeitet und dann als Pilotprojekt für ein Jahr erprobt werden. Die Gewerbetreibenden sollen weiterhin erreichbar sein.

Einbahnstraßenregelung soll geprüft werden

Um Ausweichverkehr durch die Teil-Sperrung in den benachbarten Straßen zu vermeiden, sollen verschiedene Optionen überprüft werden, etwa, ob die Von-der-Tann-Straße weiterhin an den Eppendorfer Weg angebunden bleibt.

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Die Pläne gehen aber noch darüber hinaus: Weitere Abschnitte des Eppendorfer Weges sollen verkehrsberuhigt werden. Einbahnstraßenregelungen in folgenden Bereichen sollen daher geprüft werden: Zwischen Mansteinstraße und Hoheluftchaussee, zwischen Moltkestraße und Hoheluftchaussee und zwischen Kreisverkehr Goebenstraße und Mansteinstraße jeweils in Richtung Hoheluftchaussee. Wo es sich anbietet, sollen Kreisverkehre entstehen, beispielsweise am Eppendorfer Weg/Mansteinstraße sowie Eppendorfer Weg/Osterstraße. Die Ergebnisse der Prüfungen sollen bis Ende des Sommers vorliegen

Weniger Lärm und Schadstoffe für die Anwohner

Lisa Kern, Vorsitzende der Grünen-Bezirksfraktion: „Der Eppendorfer Weg soll auf seiner ganzen Länge eine deutliche Aufwertung erfahren. Befreit vom Durchgangsverkehr, dem ja der Ring 2 zur Verfügung steht, bietet er dem Radverkehr die Möglichkeit, sicher, zügig und bequem ans Ziel zu kommen.“ Die Anwohner würden weniger durch Lärm- und Schadstoffemissionen belastet und die Aufenthaltsqualität erhöht.

Da der Eppendorfer Weg eine Bezirksstraße ist, liege die Zuständigkeit beim Bezirk. Entsprechende Durchfahrtssperren gibt es auch schon auf anderen Strecken (Chemnitzstraße, wo die Veloroute 1 durchführt, und in der Verlängerung in der Thadenstraße). Die Polizei könnte dagegen ihr Veto einlegen, so der Sprecher der Grünen-Bezirksfraktion. Das sei aber unwahrscheinlich, da der Eppendorfer Weg durch die Entscheidung zur 30er-Zone werden soll.