Hamburg. Joachimsmeier fühlt sich von der Politik im Stich gelassen: Weil die Zufahrt zum Café gesperrt wird, könnten Gäste ausbleiben.

Der Betreiber des Cafés Coffee to Fly in Langenhorn bangt um seine Zukunft und die seiner Mitarbeiter. Wie berichtet, wird die einzige Zufahrt zu dem Café und der Aussichtsplattform am Hamburger Flughafen ab April probeweise für sechs Monate für Kraftfahrzeuge an den Wochenenden gesperrt. Das Café Coffee to Fly ist ein beliebtes Ausflugsziel. Denn von hier aus lassen sich Flugzeuge beim Starten und Landen gut beobachten.

Inhaber des Coffee to Fly fürchtet um seine Mitarbeiter

Jean-Pierre Joachimsmeier, Inhaber des Coffee to Fly, macht sich Sorgen: „Wir rechnen damit, dass durch die Sperrung wesentlich weniger Gäste zu uns kommen werden.“ Den größten Umsatz mache das Café an den Wochenenden. Deshalb fürchtet Joachimsmeier, dass er seine 24 Mitarbeiter nicht mehr bezahlen kann und die Hälfte von ihnen entlassen muss.

Die Sperrung hat die Bezirksversammlung Nord auf Antrag von Grünen und SPD beschlossen. Grund sind die vielen parkenden Autos und Motorräder, die die Aufenthaltsqualität vor allem für Fußgänger und Familien an der Aussichtsplattform einschränken würden. Auch für die Anwohner sei die Verkehrslage durch Raser, Autoposer und laute Biker stark belastend. Die würden hier nächtliche Rennen veranstalten und in Halteverboten parken.

Kaum Parkmöglichkeiten durch Sperrung

Joachimsmeier sieht selbst, dass der Verkehr zugenommen hat, findet die Darstellung der Situation von Politik und Anwohnern aber übertrieben. Die meisten Gäste kämen aus ganz Hamburg und seien somit auf die Anreise mit dem Auto angewiesen. Die Sperrung habe zur Folge, dass die Parkmöglichkeiten stark eingeschränkt seien.

Joachimsmeier sagt, er habe vier Bauanträge für neue Parkplätze in der Nähe des Cafés gestellt, sie seien aber allesamt abgelehnt worden. Nur ein Parkplatz sehr weit entfernt vom Coffee to Fly wäre denkbar. Der hätte natürlich den gravierenden Nachteil, dass sich auch der Fußweg deutlich verlängern würde. Viele Besucher würden da nicht mitspielen.

Inhaber fühlt sich von der Politik im Stich gelassen

Timo B. Kranz, Bezirksabgeordneter der Grünen, weiß, dass es schwierig wird, in dem Landschaftsschutzgebiet neue Parkmöglichkeiten für das Café zu finden. Das sei aber nicht die Aufgabe der Politik. „Der Betreiber muss selber kreativ werden. Er könnte Parkplätze weiter außerhalb schaffen und dort etwa Fahrräder bereitstellen, mit denen man zum Café fahren kann“, schlägt er vor.

Die Vorschläge der Politiker, Fahrräder oder einen Shuttlebus für den Parkplatz zu organisieren, hält Joachimsmeier für utopisch: „Die wenigsten Besucher würden so einen Aufwand in Kauf nehmen. Dann fahren sie lieber an den Hafen und gucken die Schiffe dort an.“ Auch finanziell wäre es schwer, einen Parkplatz zu bauen und mit zusätzlichen Transportmitteln auszustatten.

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Alternativen wie eine neue Zufahrt, die von der Bundesstraße zum Café führen würde, wurden zurückgewiesen. Joachimsmeier fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. In den letzten Jahren wurden ihm mehrere Genehmigungen ausgestellt, um das Café auszubauen. Jetzt müsse er alleine mit den Konsequenzen aus ausbleibenden Besuchern zurechtkommen.