Hamburg. „Ich würde mir als Bürger überlegen, ob ich damit noch ein paar Jahre warten kann“, sagt der Bürgermeister. Wie er den Rat begründet.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) warnt die Hamburger davor, im Moment eine Immobilie in der Stadt zu erwerben: „Ich würde mir als Bürger und Bürgerin überlegen, ob ich mir jetzt ein Haus kaufen möchte oder ob ich damit noch ein paar Jahre warten kann“, sagt Tschentscher im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.
Auf die Frage, ob man sich in Hamburg angesichts der astronomischen Preise noch ein Haus oder eine Wohnung kaufen sollte, sagte der SPD-Politiker wörtlich: „Die Knappheit an Wohnungen, mit denen hohe Mieterwartungen verknüpft sind, hat dazu geführt, dass auch die Kaufpreise spekulativ geworden sind. Deswegen kann ich alle, die Häuser kaufen, nur warnen: Wenn wir den Wohnungsmarkt in Ordnung gebracht haben, wird es diese spekulativen Preise nicht mehr geben.“
Und weiter: „Was wir mit dem Wohnungsbau machen, ist auch gut für die, die Immobilien erwerben wollen. Die Mieten werden nicht weiter astronomisch steigen, und das wird schon bald Auswirkungen auf die Preise für Häuser und Wohnungen haben.“ Die Zeiten für Immobilienkäufer würden definitiv besser – allein schon, weil in Hamburg künftig jedes Jahr mehr als 10.000 Wohnungen gebaut würden.
Tschentschers Botschaft an CDU und FDP
Der Bürgermeister äußert sich auch klar zu einer möglichen Regierungskoalition nach der Bürgerschaftswahl am 23. Februar: „Rund 60 Prozent der Menschen wollen SPD und Grüne wählen, das ist eine große Unterstützung für die bisherige Senatsarbeit. Deshalb ist eine naheliegende Option, diese Koalition fortzusetzen. Das liegt aber nicht allein bei uns.“
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Auch für die CDU und die FDP, die sich beide für eine Koalition mit der SPD ins Spiel gebracht und diese einer Zusammenarbeit mit den Grünen vorziehen, hat Tschentscher eine deutliche Botschaft: „Grundsätzlich traue ich nicht den Aussagen Dritter vor Wahlen, was Koalitionen nach Wahlen angeht.“
Der Bürgermeister erklärt auch, warum er bei Auftritten inzwischen lockerer ist als in seiner Anfangszeit: „Ich merke, dass die Leute das mögen. Sie mögen es auch, wenn Politiker mal etwas anderes machen, zum Beispiel Klavier spielen. Damit man menschlich wirkt, muss man normal sein und auch mal einen Scherz riskieren. Umgekehrt finde ich, dass Politik nicht zur Show werden darf. Das ist der Balanceakt.“