Hamburg. Zwei Tage nach der Trauerfeier ist das Hamburger Original beigesetzt worden. Seine Witwe Marion und Freunde legten Kränze nieder.
Schauspieler Jan Fedder ist am Donnerstag auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Agentur für die Trauerfeier.
"Ein Sonnenstrahl fiel auf sein antikes Kreuzdenkmal von 1899, als seine Frau Marion, engste Freunde und Familienmitglieder heute mit Rosenblättern Abschied nahmen", hieß es in einer Mitteilung des Bestattungsunternehmens Fine-Funerals am Abend.
Jan Fedder erhält ein schlichtes Holzkreuz
Vor Fedders Grabstätte – einem Sockel mit einem Kreuz, über dem eine Trauernde lehnt und die Arme ausbreitet – wurde ein schlichtes Holzkreuz postiert.
Daneben legte Fedders Witwe Marion einen Kranz aus roten Rosen in Herzform nieder, die Widmung lautet "In ewiger Liebe". Ein weiterer Kranz, wiederum aus roten Rosen, in Form eines Ankers, trägt die Widmung: "Tschüss Jan, wir machen weiter – Deine Jungs".
Jan Fedders Grabdenkmal ist antik
Das Denkmal aus dem Jahr 1899 wurde von dem Bildhauer Xaver Arnold erschaffen und gehörte einst einem Hamburger Kaufmann. Die Ruhestätte liege unter schattigen alten Bäumen und habe den antiken Charme, den Fedder so schätzte, hieß es in der von Fine Funerals.
"Bloß nix Neues von der Stange. Ich will immer 'ne Geschichte dazu...", soll Fedders letzter Wille gelautet haben. Schon seine eigene Trauerfeier im Michel hatte Fedder nahezu minutiös vorgeplant und auch die Musiktitel vorgegeben.
Die Musikbeiträge auf der Trauerfeier für Jan Fedder:
- "La Paloma" von Hans Albers (1944) – interpretiert von Jan Fedder
- "Child in Time" von Deep Purple (1969) – live interpretiert von Jessy Martens
- "Geh aus, mein Herz, und suche Freud" von Paul Gerhardt (1653/EG 503, 9.14.15) – gespielt von Michel-Organist Manuel Gera
- "Knockin' on Heaven's Door" von Bob Dylan (1973) – live interpretiert von Jessy Martens
- "Nimrod aus Enigma-Variationen" von Edward Elgar (1898) – gespielt von Manuel Gera
- "Bist du bei mir, geh ich mit Freuden" von Johann Sebastian Bach (1725/BWV 508) – gespielt von Manuel Gera
- "An de Eck steiht'n Jung mit'n Tüdelband" von den Gebrüdern Wolf (1911) – gespielt von Manuel Gera
- "Großstadtrevier" von Truck Stop (1986) – gespielt von Manuel Gera
- "Liebe" von Jan Fedder (2004) – aufgenommen mit der Band "Big Balls"
Jan Fedder erkrankte 2012 an Krebs
Das Hamburger Original war am Dienstag von rund 2000 geladenen Gästen in der Hauptkirche St. Michaelis verabschiedet worden. Fedder war am 30. Dezember im Alter von 64 Jahren in seiner Wohnung auf St. Pauli gestorben.
Fedder war 2012 an Krebs erkrankt, hatte seit Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Am 14. Januar, dem Tag seiner Trauerfeier, wäre er 65 Jahre alt geworden.
Das war Jan Fedder:
- Jan Fedder wurde am 14. Januar 1955 in Hamburg geboren
- Seinem Vater Adolf Fedder gehörte auf St. Pauli eine Kneipe, seine Mutter Gisela war Tänzerin
- Erste Erfahrungen im Rampenlicht machte Jan Fedder im Alter von sieben Jahren als Knabensopran im Michel
- Als 13-Jähriger hatte Jan Fedder seinen ersten Auftritt auf der Bühne und vor der Kamera
- Seinen Durchbruch als Schauspieler erlangte er im Kinohit "Das Boot" (1981) als Bootsmann Pilgrim
- Für die ARD-Serie "Großstadtrevier" mimte Jan Fedder von 1992 bis 2019 den Polizeioberkommissar Dirk Matthies
- Beliebtheit erreichte Jan Fedder auch als "Kurt Brakelmann" in der NDR-Serie "Neues aus Büttenwarder"
- Jan Fedder trug zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Titel "Ehrenkommissar der Hamburger Polizei"
- Am 15. Juli 2000 heiratete Jan Fedder in der Hauptkirche St. Michaelis die Werberin Marion Kurth
- Am 30. Dezember 2019 erlag Jan Fedder in seiner Wohnung auf St. Pauli einem langjährigen Krebsleiden
Jan Fedder war Gesicht des Großstadtreviers
Der beliebte Schauspieler spielte 28 Jahre in der ARD-Serie "Großstadtrevier" den Hamburger Polizisten Dirk Matthies, der auf dem Kiez für Recht und Ordnung sorgte. Mit unverwechselbarer Stimme und Akzent machte Fedder norddeutsche Charaktere zu seinem Markenzeichen.
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Neben dem "Großstadtrevier" drückte er auch der Serie "Neues aus Büttenwarder" als Bauer Brakelmann seinen Stempel auf. Auch für vier Siegfried-Lenz-Verfilmungen und den Film "Das Boot" stand er vor der Kamera.