Grönwohld. Der beliebte Hamburger Schauspieler war als Kurt Brakelmann bei Dreharbeiten Hunderte Male zu Gast im Dorf bei Trittau.

Die Nachricht vom Tod des Hamburger Schauspielers Jan Fedder ist auch in der kleinen Gemeinde Grönwohld im Amt Trittau mit tiefer Betroffenheit und großer Trauer aufgenommen worden. Hier weilte der beliebte Darsteller, der am 30. Dezember nach einem langem Krebsleiden im Alter von 64 Jahren gestorben ist, Hunderte Male zu Dreharbeiten für die Kultserie „Neues aus Büttenwarder“.

Als Bauer Kurt Brakelmann ist Jan Fedder unvergessen

Als Bauer Kurt Brakelmann ist Fedder fast jedem Grönwohlder ein Begriff. So mancher holte sich sogar persönlich ein Autogramm von ihm, wenn die „Büttenwarder“-Filmcrew regelmäßig in der Dorfschenke „Unter den Linden“ neue Folgen drehte. „Als er im Sommer 2018 das letzte Mal bei uns weilte, war er schon sichtlich angeschlagen und längst nicht mehr der Alte“, erinnert sich „Linden“-Wirt Enno Oetjen. Seit 25 Jahren ist seine Gastwirtschaft fester Drehort der NDR-Serie, ebenso wie ein alter Bauernhof in Granderheide.

Wirt Enno Oetjen erzählt Schülerreportern der Grundschule Grönwohld am Tresen der Büttenwarder-Kneipe „Unter den Linden“ von den Dreharbeiten.
Wirt Enno Oetjen erzählt Schülerreportern der Grundschule Grönwohld am Tresen der Büttenwarder-Kneipe „Unter den Linden“ von den Dreharbeiten. © Lutz Kastendieck | Lutz Kastendieck

Ohne Fedder werde Büttenwarder sicher etwas fehlen, sagt Oetjen. Er gehe aber davon aus, dass Brakelmanns kongenialer Partner „Adsche“ Tönnsen, verkörpert von Peter Heinrich Brix, die Erinnerung an den unvergesslichen Brakelmann wachhalten werde.

Bürgermeister Breisacher wohnt in Schönbiehl-Twiete

„Jan Fedder war ein Volksschauspieler im allerbesten Sinne und hinterlässt deshalb eine große Lücke“, sagt Grönwohlds Bürgermeister Ralf Breisacher (CDU). Fedder sei eben alles andere als ein hochtrabender, unnahbarer Kulturschaffender, sondern ein geerdeter Vollblutmime gewesen, der die Sprache der Menschen im Norden gesprochen habe. „Das hat ihn zu einem echten Markenzeichen gemacht. Nicht nur in den Büttenwarder-Folgen von denen ich fast alle gesehen habe, sondern auch als Polizist Dirk Matthies in der Vorabendserie Großstadtrevier“, so Breisacher.

Den Bürgermeister verbindet mit Büttenwarder aber noch mehr. Offiziell wohnt er zwar in der Bahnhofstraße 16 a. Inoffiziell aber in der Schönbiehl-Twiete, seit ihm Freunde ein Straßenschild mit dem Namen des Ex-Bürgermeisters von Büttenwarder an seine Auffahrt gepflanzt haben. Allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler: Das h im Namen des Filmbürgermeisters fehlt auf dem Schild.