Hamburg. Ermittlungen gegen Ex-Bezirksamtsleiter Harald Rösler bald beendet. 14 Verfahren wurden wegen Geringfügigkeit eingestellt.

Gut zwei Jahre nach dem zumindest für den Konzertveranstalter FKP Scorpio erfolgreichen Konzert der Rolling Stones im Hamburger Stadtpark ist die Staatsanwaltschaft mit ihrer Aufarbeitung nahezu am Ende angekommen. Mit der Ex-Staatsanwältin Elke Badde stand nun die erste Beschuldigte vor Gericht.

Insgesamt hatte die Staatsanwaltschaft 49 Verfahren gegen 54 Beschuldigte geführt. Fünf dieser Verfahren sind noch in Arbeit. Hier hat die Staatsanwaltschaft noch nicht entschieden, ob sie Anklage erheben will, das Verfahren einstellt oder einen dritten Weg wählt.

Von den restlichen Verfahren sind 32 bereits eingestellt worden. Bei 18 dieser 32 Einstellungen mussten die Beschuldigen eine Geldauflage zahlen. 14 Verfahren wurden wegen Geringfügigkeit oder mangels eines Tatverdachts eingestellt.

In acht Fällen Anklage erhoben

In acht Fällen hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. In vier Fällen verlangt die Anklagebehörde Strafbefehle. In einem dieser vier Fälle hat ein Gericht bereits entschieden, das Verfahren gegen Geldauflage einzustellen.

Zu den fünf offenen Verfahren gehört auch jenes gegen Harald Rösler, damals Leiter des Bezirksamts Hamburg-Nord. Rösler soll 100 Freikarten und 300 Kaufkarten für den Auftritt der Rolling Stones vom Veranstalter FKP Scorpio eingefordert haben. In dem Verfahren gegen den Ex-Bezirksamtsleiter geht es um drei weitere Beschuldigte, darunter Mitarbeiter von FKP Scorpio. Der Tatverdacht lautet auf Bestechung und Bestechlichkeit.

Ob es in diesem Fall zu einem Gerichtsverfahren kommt und wann es stattfindet, ist indes noch unklar. Es wäre sicherlich der zentrale Prozess rund um die Freikartenaffäre. Bei der Staatsanwaltschaft Hamburg glaubt man, die Ermittlungsarbeit schon bald beenden zu können. „Wir sind schon ziemlich weit“, sagt die Sprecherin Nana Frombach.