Hamburg. Tiefe Einschnitte sollen die Verwaltung effizienter machen. Mutterkonzern Maersk verlangt Kostensenkung. Betriebsrat entsetzt.

Bei der Reederei Hamburg Süd sind tiefe Einschnitte geplant. Wie die Geschäftsführung ihren Mitarbeitern mitteilte, sollen rund 100 Stellen bei dem Schifffahrtsunternehmen abgebaut werden. Hamburg Süd beschäftigt in Hamburg und Bremen etwa 850 Mitarbeiter. Der Stellenabbau soll "soweit möglich" ohne betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2020 erfolgen, heißt es in der Mitteilung der Geschäftsführung, die dem Abendblatt vorliegt.

Ein Sprecher von Hamburg Süd bestätigte den Vorgang: „Es handelt sich um ein Programm, um in den Verwaltungsfunktionen effizienter zu werden. Zugleich investiert Hamburg Süd hohe Beträge in die Erneuerung ihrer IT-Systeme.“ Darüber hinaus verlangt Maersk, der dänische Mutterkonzern, zu dem Hamburg Süd seit Ende 2017 gehört, eine weitere Kostensenkung. Maersk braucht Geld, um seine Umwandlung von einem reinen Reedereibetrieb zu einem globalen Logistikkonzern voranzutreiben.

Betriebsrat von Hamburg Süd entsetzt

„Wir sind entsetzt und werden jede einzelne betroffene Stelle sehr genau prüfen“, sagte die Betriebsratsvorsitzende von Hamburg Süd, Sabine Fischbach, dem Abendblatt. „Da hier mehr als zehn Prozent der Arbeitsplätze wegfallen sollen, erwarten wir die Aufstellung eines Sozialplans.“ Im Betriebsrat wird sogar befürchtet, dass eher 120 als die angekündigten 100 Stellen betroffen sind.

Bereits bei der Übernahme durch Maersk vor zwei Jahren hatte die Hamburger Reederei, die Spezialist im Handel mit Südamerika ist, 131 Stellen abbauen müssen. Nach der Zusammenlegung kamen aber rund ein Dutzend neuer Arbeitsplätze hinzu.