Hamburg. Zwar war die neue B75 bereits seit mehr als einem Monat für den Verkehr freigegeben – doch ausgerechnet Google Maps mochte sie nicht.
Jeden Tag fahren viele Pendler aus dem Süden Hamburgs in Richtung Innenstadt – oder in die Gegenrichtung. Und jeden Tag durften sich viele über Google Maps ärgern. Denn der wohl weltweit meist genutzte Routenplaner verschluckte sich regelmäßig an der neuen Wilhelmsburger Reichsstraße, die vor mehr als einem Monat für den Verkehr freigegeben wurde. Nach dem Bericht des Abendblatts wurde der Fehler am Donnerstag behoben.
Zwar wurde die neue Streckenführung im Prinzip korrekt angezeigt (im Gegensatz zu fest eingebauten Navigationsgeräten, die mangels ständiger Aktualisierungen stoisch weiter behaupten, man sei nicht auf einer vierspurigen Hauptverkehrsstraße, sondern mitten im Grünen unterwegs). Die Straße war zu sehen – wurde aber trotzdem gern einmal ignoriert: Fuhr man über die neue B75, hopste der Pfeil auf der Karte munter hin und her und versuchte verzweifelt, einen über eine der nahe gelegenen Querstraßen zu leiten.
Am Donnerstag teilte Google auf die Anfrage des Abendblatts mit, dass der Fehler behoben wurde. Die Navigation solle jetzt ohne Problem funktionieren, hieß es.
Neue Wilhelmsburger Reichsstraße gesperrt?
Ortsunkundige Autofahrer wurden durch spontan auftretende "Sperrungen" der Anschlussstelle Wilhelmsburg-Süd gleich ganz abgeschreckt: Gerade bei höherem Verkehrsaufkommen behauptete Google Maps, die Strecke sei nicht befahrbar – auch wenn es dort keine Baustelle mehr gebe, wie eine Sprecherin der Verkehrsbehörde auf Abendblatt-Anfrage bestätigt.
Die Folge: Statt zur Entlastung der A1 trug man im Vertrauen auf die Allwissenheit des Navigationssystems zur Belastung der Autobahn bei. Auf Abendblatt-Anfrage war von Google am Mittwoch zunächst nur ein allgemein gehaltenes Statement zu bekommen. Dort heißt es, die Daten in Google Maps stammten "aus einer Vielzahl von Quellen", man sei "bemüht, Google Maps so aktuell und genau wie möglich zu halten".