Hamburg. Sprayer haben sich an den Lärmschutzwänden der neuen B75 zu schaffen gemacht. Sie wurde gerade erst eröffnet. Die Polizei ermittelt.
Kaum ist sie eingeweiht, schon machen sich Sprayer an der neuen B75 zu schaffen: Sie haben die Lärmschutzwände entlang der neuen Wilhelmsburger Reichsstraße großflächig mit Graffiti beschmiert. Kraxeleien zieren laut NDR 90,3 einen Abschnitt von etwa fünf Kilometern.
Auch geschwungene Glaswände, die eigentlich einen Ausblick bieten sollen, seien betroffen. Wie der Sender berichtet, wollen Ermittler nun die Symbole auf bekannte Sprayer zurückverfolgen, um diese haftbar zu machen. Bereits seit September sollen der Verkehrsbehörde Anzeigen vorliegen.
Wilhelmsburger Reichsstraße: Lärmschutz sorgte für Ärger
Die nagelneuen Lärmschutzwände entlang der verlegten Wilhelmsburger Reichsstraße sorgen seit Monaten auch an anderer Stelle für Unmut: Ein Mitglied der Initiative "Engagierte Wilhelmsburger" hat kurz vor der Einweihung einen Eilantrag wegen unzureichenden Lärmschutzes beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht eingereicht, um die Eröffnung zu stoppen. Noch nicht alle Lärmschutzwände sind auf der vorgesehenen Höhe errichtet worden. Die Bahn AG sagte zu, dies bis zum kommenden Frühjahr nachzuholen. Der Initiative war das zu spät.
Die Auseinandersetzung wurde überraschend beigelegt. Denn juristisch wird der Lärmschutz von Schiene und Trasse getrennt betrachtet: Während die Lärmschutzwände an der neuen Straße bereits in der vorgeschriebenen Höhe stehen, ist lediglich der Schutz entlang der Trasse noch nicht vollständig ausgebaut. Der Kläger zog seinen Eilantrag zurück, zwei Tage später – am 6. Oktober – wurde die neue B75 nach sechs Jahren Bauzeit eröffnet.