Hamburg. Konvertitin aus Tonndorf bereits in dieser Woche zurückerwartet. Ex-Ehefrau von „Deso Dogg“ bleibt in U-Haft.
Die Rückkehr einer mutmaßlichen IS-Anhängerin nach Hamburg steht offenbar kurz bevor: Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehört die Tonndorferin Elina F. zu den ersten mutmaßlichen Extremisten, die bereits in dieser Woche aus der Türkei nach Deutschland abgeschoben werden sollen. Die Frau war bereits vor fünf Jahren in die Kampfgebiete der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gereist und zuletzt mit anderen Gefangenen aus einem kurdischen Gefangenenlager geflohen.
Die Anwältin Ina Franck hatte noch am Montag betont, dass nach ihrer Kenntnis für die Rückkehr nach Hamburg zunächst noch Passpapiere für die Kinder von Elina F. ausgestellt werden müssten. Dies könne noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Elina F. hat zwei Söhne im Alter von zwei und vier Jahren.
Elina F. soll geläutert sein
Laut ihrer Anwältin soll Elina F. geläutert sein und dem religiösen Extremismus abgeschworen haben. Ihre Mutter setzt sich bereits seit längerer Zeit für eine Rückkehr nach Hamburg ein. „Sie war so ein gutes und liebes Mädchen. Ich weiß nicht, wie das alles nur passieren konnte“, sagte sie der „Mopo“. Nach ihrer Rückkehr muss Elina F. mit einer Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung rechnen. Sie steht im Verdacht, auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2017 weiter Mitglied der Gruppe IS gewesen zu sein.
Zuletzt war in Hamburg bereits die Witwe des verstorbenen IS-Kämpfers Denis Cuspert alias „Deso Dogg“ festgenommen worden. Sie bleibt weiter in Untersuchungshaft – das entschied der Bundesgerichtshof und lehnte eine entsprechende Beschwerde der Frau ab.
Bereits seit Längerem wurde damit gerechnet, dass weitere IS-Anhänger nach Deutschland abgeschoben werden könnten. „Alle Sicherheitsbehörden der betroffenen Länder sind darauf vorbereitet“, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). Insgesamt handelt es sich um 20 Betroffene.