Hamburg. Finanzverhandlungen der Stadt mit HFV und HSB werden neu gestaltet. Mehr als zehn Millionen Euro über aktuellen Vertrag.
Der Hamburger Sportbund (HSB) und der Hamburger Fußball-Verband (HFV) sind von ihrer Forderung an die Stadt nach Abschluss eines Sportfördergesetzes wieder abgerückt. Diese war Anfang des Jahres mit Vehemenz aufgekommen, weil die gerade abgeschlossenen Gespräche über den Sportfördervertrag für die Jahre 2019/ 2020 erhebliche atmosphärische Störungen unter den Vertragspartnern hinterlassen hatten.
Die FDP-Bürgerschaftsfraktion hatte daraufhin im Sportausschuss des Parlaments HSB und HFV bei ihrem Vorstoß nach einem Gesetz unterstützt. Jetzt waren sich alle Parteien einig, die Verhandlungen über die Sportförderverträge zu modifizieren, aber an ihnen vorerst festzuhalten.
Stadt hält Sportfördergesetz für das falsche Instrument einer dynamischen Sportförderung
Die Stadt hält ein Sportfördergesetz weiter für das falsche, weil zu starre Instrument einer verlässlichen, kontinuierlichen und dynamischen Sportförderung, Über den aktuellen Sportfördervertrag erhalten HSB/HFV mehr als zehn Millionen Euro, eine neue Rekordsumme.
Sieben der 16 Bundesländer (Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen) haben ihre Sportförderung gesetzlich geregelt, jedoch in unterschiedlicher Form. Die Hamburgische Bürgerschaft hatte zuletzt zusätzlich zu den Verträgen mit HSB und HFV weitere Millionen für die Aufgaben der Vereine und Verbände bereitgestellt.
Verwaltung und Personaltableau für vier statt zwei Jahre festgelegt
Weil für die Verhandlungen mit der Stadt mehr als 500 „Mannstunden“ aufgewandt worden seien, dies unverhältnismäßig sei, die Gespräche dringend verschlankt werden müssten, kam der HSB im vergangenen Februar zu dem Resultat: „Der Sportfördervertrag ist als Förderinstrument gescheitert“, wie es damals in einem Positionspapier hieß.
Landessportamt, HSB, Sportjugend (HSJ) und HFV einigten sich nun nach drei Gesprächsrunden auf ein neues Verfahren. Dabei wird die Alimentierung einzelner Bereiche wie Verwaltung und Personaltableau, die für die längerfristige Planung der Verbände wichtig sind, für vier statt bisher zwei Jahre festgelegt.
Verhandlungen über Sportfördervertrag 2021/22 beginnen nach der Bürgerschaftswahl
Das entspricht dem Wunsch der Verbände nach mehr Planungssicherheit. Und künftig findet das Spitzengespräch mit den Präsidenten des HSB und des HFV sowie dem Sportsenator zu Beginn statt gegen Ende der Verhandlungen statt, danach sind wenige Gesprächsrunden mit von vornherein festgelegten Terminen angesetzt. Nach spätestens sechs Monaten soll es ein Ergebnis geben.
„Uns ging es nie um das Instrument Sportfördergesetz, sondern immer um inhaltliche Ziele. Wenn wir sie auf diesem Wege besser erreichen können, werden wir die Forderung nach einem Gesetz nicht weiter verfolgen“, sagte HSB-Präsident Jürgen Mantell. Die Verhandlungen über den Sportfördervertrag für die Jahre 2021/22 sollen nach der Bürgerschaftswahl im Februar beginnen.