Hamburg. Seit Jahren verschlechtert sich der Zustand des EKZ Steilshoop. Hamburger Unternehmerpaar plant nun ein spezielles Sportangebot.
Seit Jahren sorgt das Einkaufszentrum Steilshoop für negative Schlagzeilen, auch aktuell steht mehr als die Hälfte des EKZ am Schreyerring leer. Doch jetzt scheint sich etwas zu bewegen: Das Hamburger Unternehmerehepaar Peter (41) und Violeta Rakowski (39) planen, in dem EKZ ein Fitnesscenter für Frauen einzurichten.
Peter Rakowski, der Anlagen in Bramfeld, Jenfeld und Hamm betreibt, hat mit dem EKZ-Eigentümer Henrik Nygaard Johansen persönlich verhandelt. Der Mietvertrag ist bereits unterschrieben. Danach errichtet Rakowski im ersten Stock des Einkaufszentrums auf der ehemaligen Rewe-Fläche eine „Sport & Spa“-Wellnessoase inklusive Fitnessbereich, Kursusraum, Sauna, Dampfbad und Solarium mit insgesamt rund 1500 Quadratmetern.
EKZ Steilshoop: Unternehmer will 400.000 Euro investieren
„Unser Betrieb wird etwa ein Drittel des ersten Stockwerks einnehmen“, berichtet der gebürtige Danziger, der in Steilshoop rund 400.000 Euro investieren will. Nach einem Erstkontakt über ein Maklerbüro hat Rakowski mit dem EKZ-Eigentümer und dessen Centermanager persönlich verhandelt: „Johansen hat sich viel Zeit genommen, war außerordentlich höflich und entgegenkommend, wusste auch über Details bestens Bescheid“, so Rakowski. „Er hat uns zugesichert, dass auch im Umfeld einiges getan wird, um das Einkaufszentrum wieder heller und freundlicher zu gestalten."
Viel umbauen müsse er für das Fitnesscenter nicht. Sprinkleranlage und die Pläne für Brandschutz und Fluchtwege seien bereits aktuell vorhanden. Anfang November will Rakowski die entsprechenden Anträge beim Bezirksamt Wandsbek einreichen. „Dann hoffen wir auf ein zügiges Genehmigungsverfahren.“
CDU begrüßt Pläne, SPD zeigt sich skeptisch
Die Eröffnung ist für das kommende Frühjahr vorgesehen. Der CDU-Bezirksabgeordnete Sandro Kappe begrüßt die Pläne: „Es ist eine gute Idee, ein Fitnesscenter nur für Frauen zu errichten. Ich hoffe, dass dies zur Initialzündung für den Standort Steilshoop wird, und habe Herrn Johansen, der viel Kritik einstecken musste, bereits gratuliert.“ Steilshoops SPD-Vorsitzender Carsten Heeder ist noch skeptisch: „Es ist gut, wenn sich im EKZ etwas entwickelt. Ob das eine dauerhafte Besserung darstellt, muss man abwarten.“
Eigentümer Henrik Nygaard Johansen, der sein Geld neben Immobilien auch mit Schiffen verdient, hatte Anfang der 1990er-Jahre von sich reden gemacht. Als Besitzer der Scandinavian Star, auf der 1990 bei einer Brandkatastrophe vor Schweden 159 Menschen ums Leben kamen, wurde er zu sechs Monaten Haft verurteilt: Er hatte Sicherheitsregeln nicht beachtet.
Im Dezember 2018 hatte es zuletzt massive Kritik am EKZ Steilshoop gegeben. Mieter beklagten schwerste Mängel – darunter Kakerlakenbefall, Schimmel, fehlerhaften Brandschutz und eine viel zu hohe Miete.