Hamburg. Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hat eine weitere Großdemonstration angemeldet. Treffpunkt ist diesmal am Rödingsmarkt.
Es könnte erneut eine Kundgebung von überwältigender Kraft werden: Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ (FFF) hat für Freitag, den 29. November eine weitere Großdemonstration mit mindestens 30.000 Teilnehmern in Hamburg angekündigt. Das bestätigte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Mit ebenso vielen Teilnehmern war auch bei dem zurückliegenden sogenannten Klimastreik am 20. September gerechnet worden – tatsächlich zählte die Polizei am Ende 70.000 Teilnehmer, die Veranstalter selbst sogar 100.000 Menschen in der City.
Laut einem Aufruf auf der Hamburger Facebook-Seite der „Fridays for Future“-Bewegung soll der Treffpunkt der Demonstranten diesmal am Rödingsmarkt sein. „Am 20.09. haben wir auf der Welt, in Deutschland und bei uns in Hamburg Geschichte geschrieben. Spätestens seit diesem Tage bilden wir zusammen die größte weltweite Bewegung aller Zeiten“, schreiben die FFF-Organisatoren. „Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Santiago werden wir am 29.11. nochmal bestätigen, dass wir unüberhörbar und unübersehbar sind“, heißt es weiter.
„Fridays for Future“ in Hamburg: Polizei hatte Teilnehmer gelobt
Laut dem Polizeisprecher fungiert eine Privatperson als Anmelder. Die Sicherheitsbehörden blicken den Demonstrationen der Klimaschutzbewegungen grundsätzlich gelassen entgegen. Bei und nach der „Fridays for Future“-Großkundgebung am 20. September in Hamburg hatten Polizisten die Teilnehmer sogar ausdrücklich für die friedliche Stimmung und das Bilden von Rettungsgassen bei medizinischen Notfällen gelobt.
„Hamburg, du machst uns sprachlos!“, twitterten die teilweise noch jugendlichen Veranstalter von „Fridays for Future“, als die Menschenmasse die riesige Größe erreicht hatte. Der Anfang des Demonstrationszuges absolvierte die gut drei Kilometer lange Route durch die Innenstadt absolviert und holte das Ende des Zuges ein – das noch immer am Jungfernstieg stand und noch gar nicht losmarschiert war. So bildete sich über Stunden eine kilometerlange Menschenkette durch die Hamburger City. „Die Demonstration heute war ein machtvolles und beeindruckendes Signal für echten Klimaschutz“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).
„Fridays for Future“-Bewegung hat eine Reihe von Zielen
Selbst erfahrene Umwelt- und Friedensaktivisten konnten sich nicht an eine vergleichbare Demonstration erinnern. Sowohl die Proteste gegen die Kernkraft nach dem Reaktor-Unglück in Fukushima (Japan) 2011 mit 40.000 bis 50.000 Menschen als auch die größte Demonstration im Rahmen des G-20-Gipfels 2017, als nach unterschiedlichen Angaben 50.000 bis 75.000 Menschen unter dem Motto „Hamburg zeigt Haltung“ auf die Straße gegangen waren, blieben hinter dem „Klimastreik“ zurück.
Die Bewegung war erst vor einem Jahr von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg ins Leben gerufen worden. Sie setzt sich unter anderem für den Kohleausstieg, die Abkehr von autogerechten Städten, Reduzierung des Flugverkehrs und weniger Fleischkonsum ein.