Hamburg. Die Feuerwehr ist in nur 36,8 Prozent der Notrufe rechtzeitig am Einsatzort. CDU fordert weiteren Rettungswagen am Ring 3.

Der Rettungsdienst wird gerufen – und trifft viel zu spät ein. Im Alstertal ist dies offenbar kein Einzelfall. Die CDU-Mitglieder des Regionalausschusses Alstertal machen sich jetzt dafür stark, dass der Rettungsdienst vor Ort gestärkt wird. Sie fordern in einem Antrag an den Regionalausschuss, einen weiteren Rettungswagen am Ring 3 zu stationieren und die privaten Rettungsdienste intensiver in die Einsätze einzubeziehen.

Die Erfüllungsquote für die zeitliche Norm der Rettungseinsätze im Alstertal liegt deutlich unter dem hamburgweiten Durchschnitt. Sie beträgt in Wellingsbüttel nur 26, in Hummelsbüttel 38 und in Poppenbüttel 46 Prozent. Besser schneidet lediglich Sasel mit 85 Prozent ab. „Nur in 36,8 Prozent aller Notrufe ist die Feuerwehr rechtzeitig bei den Alstertaler Bürgern“, kritisiert der Alstertaler CDU-Politiker Wolfgang Kühl. „In ganz Hamburg gelingt das bei mehr als der Hälfte der Notrufe.“

Zielvorgabe: In acht Minuten am Einsatzort

Der Hamburger Durchschnitt liegt bei 65 Prozent. Das bedeutet: Die Feuerwehr in Hamburg schafft es in rund 65 Prozent der Fälle, das selbst gesteckte „Schutzziel“ zu erreichen. Das Schutzziel der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) sieht nämlich vor, dass bei einem kritischen Brand die ersten zehn Funktionen binnen einer Hilfsfrist von spätestens acht Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort sein müssen.

Die Ergänzungseinheit muss nach weiteren fünf Minuten an der Einsatzstelle eintreffen. Für den öffentlichen Rettungsdienst sind ebenfalls Fristen vorgegeben. Sie sehen vor, dass ein Rettungswagen innerhalb von spätestens acht Minuten nach der Notrufaufnahme und ein Notarzt innerhalb von spätestens 15 Minuten am Einsatzort eintreffen müssen.

Als Gründe für die Verzögerungen nennt die CDU die zunehmende Nachverdichtung vor Ort, die stärkere Bautätigkeit und das kräftige Bevölkerungswachstum.