Hamburg. Fast 400 Anträge sind eingegangen. Die Subventionssumme von 1,5 Millionen Euro soll sofort komplett zur Verfügung stehen.

Das war beim gegenwärtigen Lastenrad-Boom zu erwarten – gleich zu Beginn der Aktion haben Hunderte Hamburger einen Antrag gestellt, um vom Lastenrad-Förderprogramm der Umweltbehörde zu profitieren. „Am Mittag des 15. Oktober lagen uns bereits 270 Anträge vor“, sagt Behördensprecher Björn Marzahn. Am Donnerstagmittag waren es 380, wobei nach bisheriger Auswertung 297 Anträge von Privatleuten und 24 von Unternehmen aus Gas­tronomie und Handwerk stammen.

Zwar sei das für dieses Jahr eingeplante Fördervolumen in Höhe von 500.000 Euro bereits ausgereizt, doch die Umweltbehörde wolle jetzt die für das kommende Jahr und 2021 veranschlagten Subventionsbeträge in Höhe von je 500.000 Euro vorziehen, sodass die gesamte Fördersumme von 1,5 Millionen Euro sofort zur Verfügung steht, so Marzahn. Die Hamburger können also weiterhin Anträge stellen – und darauf hoffen, dass die Stadt ihr neues Lastenrad mit bis zu 2000 Euro bezuschusst.

Einer, der vom Förderprogramm massiv profitieren wird, sobald die Behörde die Anträge bewilligt hat, ist René Reckschwardt, Geschäftsführer von Ahoi Velo Cargobikes. In den kommenden Wochen rechne er mit einem stark steigenden Absatz. „Ich suche deshalb gerade eine Lagerhalle in Stellingen“, so Reckschwardt. Abhängig vom Hersteller betrage die Lieferdauer für Lastenräder zwischen drei Tagen und drei Monaten.

Wichtig zu wissen: Der Antrag muss zwingend vor dem Kauf eines Lastenrades, mit dem sich komfortabel schwere Gegenstände (und Kinder) transportieren lassen, bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank eingereicht und von dieser bewilligt werden. Wer sich gerade erst eins zugelegt hat, geht leer aus. Das war vielen Hamburgern offenbar nicht bewusst. „Viele Anrufer waren da schon ziemlich enttäuscht“, sagt Marzahn. Die durchschnittliche Fördersumme von 1600 Euro pro Lastenrad zugrunde gelegt, können noch fast 600 Bürger, die mit ihrem Erstwohnsitz in Hamburg gemeldet sind, einen Zuschuss beantragen, bis der Fördertopf ausgeschöpft ist. Bisher sei die Aktion jedenfalls ein „großer Erfolg innerhalb unseres Klimaprogramms“, so Marzahn.

E-Lastenräder werden mit bis zu 2000 Euro gefördert

Wie berichtet, fördert die Behörde 33 Prozent des Kaufpreises, bei E-Lastenrädern maximal 2000 Euro, bei normalen Lastenrädern bis zu 500 Euro. Auch für Lastenrad-Anhänger gibt es von der Stadt bis zu 500 Euro. Wenn ein Autobesitzer gerade ein Benzin- oder Diesel-Fahrzeug verschrottet hat, erhält er beim Kauf eines E-Lastenrades zusätzlich einmalig einen „Abwrackbonus“ von 500 Euro. Hamburger, die in den Genuss des Zuschusses kommen wollen, müssen unter anderem einen Kostenvoranschlag einreichen. Nicht förderfähig sind gebrauchte Cargobikes, da es erklärtes Ziel der Behörde ist, mehr Lastenräder auf die Straße zu bringen. Verkauft werden dürfen die geförderten Räder frühestens nach drei Jahren – ansonsten muss der Zuschuss zurückgezahlt werden.

Ein wenig Werbung in eigener Sache erwartet die Behörde von den Nutznießern der Aktion aber auch: Sie müssen einen Monat nach Lieferung ein Foto des gekauften Lastenrades vorlegen, auf dem der Aufkleber der städtischen Klima-Initiative #moinzukunft prangt.