Hamburg/Kiel. Die Finanzierung der S-Bahn-Trasse von Hamburg nach Ahrensburg steht. Bürgerschaft soll noch dieses Jahr entscheiden.

Mehrmals war schon von einem Durchbruch gesprochen worden – nun ist man sich wohl tatsächlich einig geworden: Die Finanzierung des Baus der neuen S-Bahn-Linie S4 zwischen Hamburg und Ahrensburg ist gesichert. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts sind am Montag weitere Details des Milliardenprojekts geklärt worden. Die S 4 ist das wichtigste gemeinsame ÖPNV-Projekt der beiden Nachbarn Hamburg und Schleswig-Holstein.

Offen war zuletzt unter anderem die Frage, wer welchen Teil der eventuell anfallenden Kostensteigerungen trägt. Besonders Schleswig-Holstein hatte hier auf eine feste Vereinbarung beharrt. Am Montag gab es eine Lösung des Pro­blems. Schleswig-Holstein wird deutlich weniger als ein Fünftel der möglicherweise entstehenden Zusatzkosten tragen.

Bau der S 4 soll rund 1,44 Milliarden Euro kosten

Damit sind nun wesentliche Posten der komplizierten Finanzierungsrechnung ausverhandelt. Bei einem demnächst stattfindenden Treffen der beiden Länderchefs Peter Tschentscher (Hamburg, SPD) und Daniel Günther (Schleswig-Holstein, CDU) mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) soll die Vereinbarung unterzeichnet werden.

Die S 4 wird nach letztem Stand 1,439 Milliarden Euro kosten. Zwei neue Gleise müssen gelegt werden – auf der Strecke zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg. Damit würde man nicht nur den Nahverkehr im Hamburger Osten verbessern, sondern auch den Hauptbahnhof, den wichtigen Fernverkehrsknotenpunkt, entlasten. Deshalb wird sich auch der Bund an den Kosten beteiligen. Diese erste Hürde bei der Finanzierung konnte bereits vor rund einem Jahr genommen werden. Danach ging es an die Details. Wie viel Geld kommt vom Bund, wie viel von den Ländern?

Bund zahlt mehr als die Hälfte der S-4-Baukosten

Der Bund, so ist zu hören, wird mehr als 50 Prozent der Gesamtkosten tragen, die beiden Länder zu gleichen Teilen etwas mehr als 40 Prozent. Wobei ein Teil der Summe aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes kommt, in dem wiederum Geld des Bundes steckt. Mit anderen Worten: Die Länder müssen wohl je einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag aufbringen.

Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der das Verkehrsprojekt von Anfang an begleitet hat, rechnet damit, dass die Bürgerschaft im Dezember über das Thema abstimmen könnte. Im kommenden Jahr könnte dann mit dem Bau begonnen werden. Die Hamburger Verkehrsbehörde wollte den aktuellen Verhandlungsstand nicht kommentieren. Die Gespräche mit dem Bund fänden weiterhin statt, hieß es.