Hamburg. Die Grünen haben auch Zusammenarbeit mit der CDU gebilligt. Katja Husen wird die neue Bezirksamtsleiterin in Eimsbüttel.
Die Kreismitgliederversammlung der Grünen in Eimsbüttel hat am Dienstag den Koalitionsvertrag mit der CDU abgesegnet. Damit ist der Weg frei für die erste grün-schwarze Koalition in Hamburg.
Katja Husen will Eimsbüttel "deutlich grüner" werden lassen
Am Donnerstag wollen die beiden Kreisparteichefs, Senator Till Steffen (Grüne) und der Bürgerschaftsabgeordnete Rüdiger Kruse (CDU), den Vertrag unterzeichnen. Er sieht vor, den derzeitigen Bezirksamtsleiter Kay Gätgens (SPD) in die Wüste zu schicken und an seiner statt die Grüne Katja Husen zu wählen.
Husen kündigte gestern an, den Bezirk deutlich grüner werden zu lassen, die Verkehrswende voranzutreiben und beim Wohnungsbau mehr auf Qualität und Ökologie setzen zu wollen. Die 43-Jährige ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete arbeitet derzeit als Geschäftsführerin am Zentrum für Molekulare Neurobiologie und als Kaufmännische Leiterin des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Sie könnte im Oktober gewählt werden.
Fußgänger und Radfahrer sollen Vorrang bekommen
Mit der grün-schwarzen Wende in Eimsbüttel soll insbesondere der Verkehrsraum neu verteilt werden. Vorrang haben dann die Fußgänger, Radfahrer und Grünschutz. Auch Carsharing-Angebote und der öffentliche Personennahverkehr kommen noch vor dem motorisierten Individualverkehr. Im Wohnungsbau soll eine Grünflächenzahl geprüft werden, die Bauherren zu Fassadenbegrünungen zwingen würde, wenn sie hoch und dicht bauen wollen.
Am Dienstagabend ist zudem der Bürgerschaftsabgeordnete Farid Müller zum neuen Kreischef der Grünen in Hamburg-Mitte gewählt worden. Der 57-Jährige erhielt 69 Jastimmen bei 8 Neinstimmen und 8 Enthaltungen. Zu seiner Wahl sagte Müller: „Ich habe mich entschlossen, in angespannten Zeiten Verantwortung zu übernehmen und will jetzt zusammen mit dem neuen Kreisvorstand alles dafür geben, das Vertrauen der Mitglieder zurückzuzahlen.“ Die bisherige Kreisvorsitzende Sonja Lattwesen hatte nicht mehr für das Amt kandidiert.