Hamburg. Internationale Hotelgruppe hat die Ausschreibung für den Betrieb im Hochbunker an der Feldstraße gewonnen. Eröffnung bereits 2021.
Der Umbau und die Begrünung des Feldstraßenbunkers sind einen weiteren Schritt vorangekommen: Die NH Hotel Group hat die Ausschreibung für den Betrieb des Hotels gewonnen, das in dem pyramidenförmigen Aufbau des Bunkers entstehen soll. Der Vertrag mit dem Bauherrn und Vermieter ist bereits unterschrieben.
Die Gruppe plant die Eröffnung des Hauses mit 136 Zimmern bereits für Mitte 2021. Als „nhow Hamburg“ soll es Teil der „Design- und Lifestylemarke“ der NH-Gruppe sein, erläuterte Maarten Markus von NH Hotels. Vorbild sei das nhow Berlin, das unter dem Leitmotto Musik steht. „Hier haben wir nicht nur zwei professionelle Tonstudios, sondern bieten mit der nhow-musicnight einmal im Monat eine offene Bühne für lokale Künstlerinnen und Künstler, das Berliner Publikum und unsere Hotelgäste.“ Im nhow Berlin gebe einen fest angestellten Musiker und Toningenieur sowie einen Gitarrenverleih. Entstanden sei das Konzept in enger Abstimmung mit der lokalen Kunst- und Kulturszene.
Viele Anwohner lehnen die Bunkeraufstockung ab
Auch in Hamburg soll das Hotel ein positives Signal in der Nachbarschaft setzen. Viele Anwohner des alternativen Karo-Viertels lehnen die Bunkeraufstockung ab, weil sie zur weiteren Eventisierung des Stadtteils beitrage. „Das nhow Hamburg möchte sich ausdrücklich gut in die Nachbarschaft und Kreativszene integrieren“, betont Markus.
Das Preissegment liege nicht im Luxusbereich, könne aber je nach Saison und Nachfrage variieren, heißt es von der Hotelseite. Die Zielgruppe sei breit und umfasse Geschäftsreisende und Touristen ebenso wie Familien oder Paare. Neben dem inklusiven Ansatz setze man Schwerpunkte bei Architektur und Design. Jedes nhow-Hotel habe ein eigenes Konzept: In Mailand etwa sei es Mode, Design und Kunst, dort ist eine Kuratorin angestellt, in Marseille liege der Fokus auf einem französisch-mediterranen Stil, dort gibt es einen eigenen Strandzugang.
Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes
Derzeit wird der Hochbunker um fünf Geschosse erhöht. Der Aufbau wird aufwendig begrünt und über einen „Bergpfad“ öffentlich zugänglich sein. Innen sind neben dem Hotel Räume für Stadtteilkultur, Ausstellungsflächen und eine Halle für Sport- und Kulturveranstaltungen geplant. Außerdem wird der Bunker erstmals eine Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs erhalten. „Uns sind die Geschichte des Bunkers und seine Bedeutung für die Stadt natürlich bewusst – und wir sind stolz, an diesem außergewöhnlichen Standort Teil des Projekts zu werden“, so Markus.
Für den Vermieter EHP sei entscheidend gewesen, dass „sich das Hotel mit Offenheit in das kreative Viertel einbringt und zudem Verantwortung gegenüber der Geschichte des Bunkers zeigt“, so EHP-Geschäftsführer und Projektleiter Paul Hahnert. Dennoch: Am Anfang hatten die Planer das Wort „Hotel“ tunlichst vermieden und immer nur von einem Gästehaus und Ateliers für Künstler gesprochen. Ein Haus einer Hotelkette oder gar ein Luxushotel hatte ein früherer Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft des Investors Thomas Matzen sogar explizit ausgeschlossen.