Hamburg. Der Hamburger brachte Aktivistin Greta Thunberg nach New York. Er wird selbst zweimal auftreten. Welche Veranstaltungen geplant sind.

Der Hamburger Segler Boris Herrmann hat zusammen mit seinen Teamkollegen Birte Lorenzen und Holly Cova vom Team Malizia die Schirmherrschaft für die Hamburger Klimawoche Ende September übernommen. Das gaben die Organisatoren der Veranstaltung jetzt bekannt. „Boris Herrmann ist ein toller und sehr aktiver Botschafter der Meeresstiftung und macht immer wieder mit spannenden, vielfältigen Aktivitäten und Bildungsprogrammen aufs Thema Meer aufmerksam. Deshalb ist er für uns die ideale Besetzung und wir sind froh, dass er die Aufgabe übernimmt“, sagte Frank Schweikert, Initiator der Hamburger Klimawoche, am Donnerstag dem Abendblatt.

Herrmann, der Mittwochabend mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg nach einer zweiwöchigen Atlantiküberquerung in New York einlief, sendete Grüße aus den USA: „Es ist mir eine große Ehre, die Schirmherrschaft übernehmen zu dürfen“, sagte er dem Abendblatt. „Ich hoffe, dass sich die ganze Stadt künftig noch mehr mit dem Thema Klimawandel beschäftigt.“

Kinder können Fragen stellen

Der Extrem-Segler wird selbst zweimal auf der Klimawoche auftreten. Da gibt es zum einen die Kinder-Klimakonferenz am Freitag, den 27. September, auf dem Rathausmarkt. Hier wird Herrmann zusammen mit Peter Landschützer vom Max-Planck-Institut auf der Bühne stehen, bei der „Interaktiven Ozean-Klimakonferenz“. „Es wird an diesem Tag darum gehen, den Kindern zu erzählen, welche Daten wir auf der Rennyacht „Malizia II“ sammeln und was mit den Daten gemacht wird“, sagt Birte Lorenzen, die sich um das Umwelt- und Bildungsprogramm des Seglers, die Malizia Ocean Challenge, kümmert. Den Jungen und Mädchen solle vermittelt werden, wozu die Daten gebraucht würden. Aber auch, was der Klimawandel allgemein mit den Ozeanen dieser Welt und den Tieren dort mache. Dazu soll der Frage nachgegangen werden, wie Segelboote helfen können, einen Beitrag zur Wissenschaft zu leisten.

Und natürlich wird Herrmann auf der Bühne auch ein bisschen davon berichten, wie es an Bord mit der berühmten Klimaaktivistin Greta so war. Schließlich liegt dann seine Reise über den Atlantik noch nicht lange zurück. „Dazu werden die Kinder Fragen stellen können“, so Lorenzen. Außerdem organisiere das Team ein Quiz für die Teilnehmer. Einen Tag später, am Sonnabend, wird Herrmann dann von seiner Reise mit Greta berichten. „So brachte ich Greta nach New York“ heißt die Veranstaltung, die auch an Erwachsene gerichtet ist.

Erforschung der Ozeane unterstützen

Herrmann arbeitet bereits seit vielen Jahren immer wieder mit Kindern und Jugendlichen. 2017 gründete er dann zusammen mit seinem Co-Skipper Pierre Casiraghi das Bildungsprogramm Malizia Ocean Challenge. Ziel ist es, den Ozeanschutz und die Erforschung der Ozeane zu unterstützen und die Kinder und Jugendlichen für die Themen Klimawandel und den Ozean zu sensibilisieren. Im vergangenen Jahr legte das Team um Herrmann und seine Freundin Lorenzen erstmals Arbeitsmaterial für Schulen auf. Mittlerweile gibt es zwei verschiedene Unterrichtsmappen in Deutsch, Englisch und Französisch.

„Bisher haben wir rund 5000 Jungen und Mädchen weltweit mit unserem Projekt erreicht“, sagt Lorenzen. Dabei seien Kinder aus Deutschland, aber auch aus England, Frankreich, Spanien, Italien, USA, Monaco oder Südafrika. Finanziert wird die Malizia Ocean Chal­lenge von der Prince Albert II of Monaco Foundation und der Rolner Stiftung. Dazu kommen einzelne private Spender. Doch auf Dauer reiche das nicht aus, so Lorenzen: „Damit wir aber das Programm weiter verbreiten können, brauchen wir dringend Unterstützer.“

Bildungsangebote für Kitas und Schulen

Die Hamburger Klimawoche wird 2019 zum elften Mal veranstaltet. Initiator ist Frank Schweikert, Mitbegründer der Meeresstiftung. Seit diesem Jahr gibt es einen eigenen Verein, der die Organisation der Veranstaltungen zwischen dem 22. und dem 29. September übernimmt. „Wir wollen mit den rund 25 ehrenamtlichen Helfern und weit über 200 Akteuren möglichst schnell eine klimafreundliche und zukunftsfähige Stadt in die Realität umsetzen“, so Schweikert.

Dazu gibt es Bildungsangebote, die sich an Kitas und Schulen richten und an der mehr als 3000 Kinder teilnehmen werden. Ab dem 25. September werden einige Veranstaltungen direkt vor dem Rathaus abgehalten. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe hat für den 27. September sein Kommen angekündigt. „Die Sichtbarkeit mitten in der Innenstadt und die politische Nähe zum Rathaus wird der gesellschaftlichen Bedeutung der 11. Hamburger Klimawoche gerecht“, sagt Frank Otto, Vorsitzender des Klimawoche e. V. „Es ist ein deutliches Zeichen, wie ernst der Klimaschutz in der Stadt genommen wird.“

Mittlerweile ist die Hamburger Klimawoche nach Angaben des beteiligten Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) das größte Klima-Kommunikationsevent in Europa. Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur zeichnete die Hamburger Klimawoche für ihr Engagement unter anderem als Unesco-Dekaden-Projekt für nachhaltige Bildung aus.