Hamburg. Mail, Talk und Video-Botschaft: Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg und Skipper Boris Herrmann melden sich bei Hamburger Schülern.
Live vom Atlantik: Es ist ein spektakuläres Projekt der schwedischen Aktivistin und Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg – und es ist eine spektakuläre "Zwischenstation" für Greta Thunbergs Hamburger Partnerklasse. Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Stellingen konnten an diesem Freitag live mit Greta Thunberg an Bord der "Malizia II" in Verbindung treten.
Die High-Tech-Yacht mit dem Hamburger Kapitän Boris Herrmann ist derzeit mit Greta und ihrem Vater Svante auf dem Weg zur Uno-Vollversammmlung nach New York.
Seit sieben Tagen segelt sie möglichst CO2-frei über den Atlantik. Greta Thunberg sagte bereits, dass sie trotz des Wellengangs nicht seekrank sei. Das Leben auf der Yacht fühle sich an wie Camping auf der Achterbahn, sagte die 16-Jährige.
Greta Thunberg: Hamburger Unterrichtsstunde "verschlafen"
Für die Kinder der 5. Klasse der Stadtteilschule Stellingen war es eine ganz besondere Unterrichtsstunde. Sie konnten mit dem Hamburger Boris Herrmann an Bord telefonieren und sogar eine Video-Konferenz abhalten. Möglich gemacht hat das das „Malizia Ocean Challenge“ Projekt, das der Extrem-Segler zusammen mit Pierre Casiraghi und seiner Freundin Birte Lorenzen gegründet hat. Ziel ist es, Kinder auf der ganzen Welt für Ozeanthemen und den Klimawandel zu sensibilisieren.
Am Freitag durften die Jungen und Mädchen nun persönlich ihre Fragen stellen. Dazu gab es eine Email von Herrmann und Greta Thunberg, die Fragen der Schüler beantwortet hatten. Und als große Überraschung am Schluss einen kleinen Videogruß der beiden von Bord. Greta selbst schlief um diese Zeit noch, auf dem Atlantik ging gerade erst die Sonne auf.
Man könnte es auch so deuten: Greta Thunberg, die Gründerin der "Fridays for Future", zieht ihren Schulstreik auch an diesem Freitag durch. Das nennt man konsequent.
Greta Thunberg und Boris Herrmann bei Instagram und Twitter
Lesen Sie hier den Blog des Hamburger Abendblattes zu Greta Thunbergs Reise in die USA.
Gretas „Fridays for Future“-Bewegung hat offenbar die persönliche Einstellung der Deutschen zum Klima kaum verändert. Fast jeder dritte Befragte (31 Prozent) sagte, seine Meinung zu Klima- und Umweltfragen habe sich kaum verändert, wie aus einer ARD-Umfrage hervorgeht. 41 Prozent der Deutschen änderten ihre Einstellung gar nicht.
Jeder Vierte wurde dagegen stark (17 Prozent) oder sehr stark (7 Prozent) von Greta Thunberg und den Schülerdemonstrationen beeinflusst. Vor allem Anhänger der Grünen zeigten sich beeindruckt von der Initiatorin der weltweiten Schülerproteste (43 Prozent). Einen geringeren Einfluss hatte die Klimabewegung auf Wähler von Union, AfD und FDP. Für den ARD-„Deutschlandtrend“ wurden am Dienstag und Mittwoch dieser Woche insgesamt 1063 Wahlberechtigte befragt.