Hamburg. Kita-Kinder weihen 300.000 Euro teure Anlage ein. Sie ist wie das neue Quartier: teils integrativ und barrierefrei.
Gegen Wind und Wetter gewappnet, wuselt eine Gruppe von Kindergartenkindern um Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) herum und wartet in ihren Regenhosen, Regenmänteln und Gummistiefeln ungeduldig auf die Eröffnung des neuen, 1200 Quadratmeter großen Spielplatzes im Herzen von Altona. Wenig später war es dann so weit. Dorothee Stapelfeldt und die Altonaer Bezirksamtsleiterin Liane Melzer zerschnitten ein Band – und die Kinder stürmten mit großer Begeisterung auf das Areal.
Der Spielplatz an der Ecke Emma-Poel-Straße/Harkortstraße ist Bestandteil des neuen Stadtteilparks in der Neuen Mitte Altona, der noch in diesem Jahr eröffnet werden soll. In dem jungen und lebendigen Quartier unweit des Bahnhofs Altona leben viele Familien, für die das neue Freizeitangebot gewiss eine Bereicherung ist. Die Bewohner der bald 1600 neu bezogenen Wohnungen im Stadtteil sollen den Park als sozialen Treffpunkt wahrnehmen.
Die Parkgestaltung wurde 2013 unter intensiver Beteiligung von Bürgern erarbeitet. Das beauftragte Schweizer Landschaftsplanungsbüro „Rotzler Krebs Partner“ nahm die dabei entstandenen Ideen in sein Konzept mit auf. Unterstützt wurden sie dabei von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie vom Bezirksamt Altona.
Darüber dürfen sich die Spielplatzbesucher freuen
Auf dem Spielplatz gibt es einen abwechslungsreichen Bewegungsparcours aus Steinen und Holz, Wasserstellen, Kletterhölzern und Fischernetzen, einem Kletterhügel mit Rutschturm und Kriechtunnel, Hangelseile, Boulderwand, Schaukeln und Heckenlabyrinth. Besonders die Kita Sandvika, die in dem gegenüber gelegenen Gebäude untergebracht ist, freut sich über die neue Errungenschaft. Insgesamt gibt es in dem neuen Quartier bereits drei Kindergärten.
„Kinder, die in Städten aufwachsen, brauchen Platz“, erklärte Stapelfeldt. In einer Stadt, die sich seit längerer Zeit im stetigen Wachstum befinde, sei es ein großes Glück, dass sich mitten in Altona, wo die notwendige Infrastruktur bereits vorhanden sei, ein neuer Stadtteil entwickeln könne. Das Bezirksamt legte Wert auf eine inklusiv-freundliche Quartiersplanung. Somit plante das Schweizer Landschaftsplanungsbüro auch viele Spielmöglichkeiten ein, die für gehandicapte Kinder geeignet sind.
„Ich freue mich sehr, dass wir einen Spielplatz eröffnet haben, der allen Kindern die Teilnahme ermöglicht“, sagte die Bezirksamtsleiterin Liane Melzer. „Es war uns in Altona wichtig, dass in der inklusiven Mitte Altona auch integrative Spielgeräte aufgestellt werden, die Spielhügel barrierefrei sind und auch Kinder im Rollstuhl den Spielplatz nutzen können.“
Voraussichtlich Ende Oktober soll die gesamte Parkanlage, die 2,7 Hektar umfasst, fertig sein. Der neue Park sei als „durchfließende Wiesenlandschaft“ angelegt, sagte Stapelfeldt, die sich nach Süden durch das gesamte Plangebiet ziehe und sowohl neue als auch alte Bereiche miteinander verbinde. Ein Parkcafé im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Kleiderkasse solle Familien anlocken. Im Nordwesten des Parks werde ein kleines Wäldchen entstehen.
Stahlgerüst des Güterbahnhofs bleibt erhalten
Das Stahlgerüst der ehemaligen Umladehallen bleibt als Erinnerung an die frühere Nutzung des Geländes als Güterbahnhof erhalten. Unter dem Gerüst entsteht eine Zone mit Kletterlandschaft, Multifunktionssportfeld und Hallengarten. Sie wird den Schülern der vermutlich 2021 eröffnenden Stadtteilschule auch als Schulhof dienen.
Die Gesamtkosten des Parks betragen rund 4,4 Millionen Euro, davon zahlt die Stadt Hamburg 1,3 Millionen Euro. Die Baukosten des Spielplatzes lagen bei rund 300.000 Euro. „Ob es regnet oder die Sonne scheint“, sagte Senatorin Stapelfeldt in Anbetracht des regnerischen Wetters am Donnerstag, „ich hoffe, dass der Spielplatz allen Spaß und Freude bereiten wird.“