Hamburg. Am 25. August findet wieder das Benefizspiel für die Kinderkardiologie des UKE im Stadion Hoheluft statt. Das Motto: Fußball-Ballett!
Mit seinem Debüt 2008 verbindet Tim Mälzer schmerzhafte Erinnerungen. „Ich stand im Tor, hatte nix zu tun, eine Dose Bier in der Hand und wollte mich nach meiner Zigarette bücken. Und dabei habe ich mir einen Querriss am Meniskus eingehandelt.“
Elf Jahre später wird der Star-Gastronom selbst entscheiden können, ob und auf welcher Position er beim Benefizspiel „Kicken mit Herz“ antreten wird. Denn am Sonntag, 25. August (14 Uhr, Stadion Hoheluft), fungiert Mälzer laut Programmheft als Trainer, Spieler und Torwart der „Hamburg Allstars“ in der Partie gegen die „Placebo Kickers“, einem Team aus UKE-Ärzten. Für Mälzer eine nur logische Beförderung: „In den vergangenen Jahren hatte ich zu wenig Zeiten auf dem Platz. Jetzt habe ich es selbst in der Hand.“ Allerdings sei sein Einsatz angesichts von Bandscheiben-Problemen fraglich. Unterstützt wird Mälzer an der Seitenlinie vom ehemaligen HSV-Trainer Joe Zinnbauer.
Auch Katja Suding gehört zum Kader
Mälzers großes Plus: Er kann dank seiner neuen Rolle jederzeit fachkundiges Personal nachverpflichten. „Die Transferliste ist noch nicht geschlossen.“ Dabei sein wird sogar HSV-Torwartlegende Uli Stein, er komplettiert die Riege ehemaliger Profis wie Ivan Klasnic, André Trulsen, Rodolfo Cardoso, Richard Golz und Fabian Boll.
Stolz ist Mälzer auf die Zusagen von Musiker Johannes Oerding („großes Talent“), Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen („Kopfball-Ungeheuer“) und Entertainer Elton („eine Maschine“). Zum Kader gehört auch Schauspielerin Nina Petri und Politikerin Katja Suding. Bei den „Placebo-Kickers“ ist dagegen allein der Trainer der Star: Ewald Lienen, Technischer Direktor des FC St. Pauli. Sein Vorteil: Die Mannschaft ist eingespielt, das UKE-Team trainiert jede Woche.
Einen Seitenhieb Richtung HSV konnte sich Lienen denn auch nicht verkneifen: „Die Hamburger Erfahrungen zeigen, dass Kontinuität in der Kaderplanung gar nicht so verkehrt ist.“ Bekanntermaßen wechselt der HSV seit Jahren in kurzen Abständen sein Personal. Mälzer sieht dagegen keinen Nachteil, dass sein Team sich erst am Spieltag formieren wird: „Entweder man hat Talent, oder man muss trainieren.“
Motto heißt „Fußball-Ballett“
Von den bisherigen zehn Partien konnten die „All-Stars“ sieben für sich entscheiden. Prof. Thomas Mir, Leitender Oberarzt der UKE-Kinderkardiologie, ist optimistisch, dass sich diesmal das Blatt zugunsten seines Teams wenden wird – so wie 2018, als Olli Dittrich in der 94. Minute beim Stand von 3:4 für die Ärzte einen Elfmeter weit über das Tor jagte: „Der kam bei seinem Imbiss am Eppendorfer Weg wieder runter.“
Das Motto des diesjährigen Kicks heißt „Fußball-Ballett“. Mälzer hat allerdings für die Kunst der Ballerinas wenig übrig: „Ich war nur beim ,Nussknacker‘ einmal im Leben im Ballett.“ Der Koch plädiert eher für dieses Motto: „Hacke, Spitze, durch das Bein.“ Trotz aller Frotzelei geht es am 25. August indes um eine sehr ernste Sache: um die Unterstützung kranker Kinder. Das UKE hofft wieder auf ein ausverkauftes Stadion und damit auf einen Erlös von über 100.000 Euro, um weitere Wohnangebote für die Angehörigen herzkranker Kinder zu finanzieren.
Sigmar Gabriel übernimmt die Siegerehrung
Derzeit verfügt das UKE auf einem Bunker in einem „Familienbaumhaus“ über drei jeweils 30 Quadratmeter große Familienzimmer, einen Gemeinschaftsraum mit Küche, Ess- und Loungebereich nebst Terrasse mit Blick über den Eppendorfer Park. Doch dieses Angebot reicht nicht aus, es gibt Wartezeiten. „Wir haben Kinder, die so krank sind, dass sie mehr als ein Jahr in unserer Klinik liegen. Sie brauchen die Unterstützung ihrer Familie“, sagt Klinikdirektor Prof. Rainer Kozlik-Feldmann. Mit dem Erlös aus dem Spiel soll ein Teil des geplanten Ausbaus dieser Unterkünfte finanziert werden.
Für den guten Zweck ließ sich auch der ehemalige Vizekanzler Sigmar Gabriel einspannen. Der Sozialdemokrat wird die Halbzeit-Analyse und die Siegerehrung übernehmen.