Hamburg. Zwar läuft die Gepäckförderanlage wieder, dennoch berichten Reisende von langen Wartezeiten und fehlenden Koffern.
Die am Mittwochabend noch defekte Gepäckförderanlage lief zwar wieder – doch die Beschwerden über das Chaos bei der Kofferausgabe am Hamburg Airport reißen nicht ab. Ein Leser meldete sich beim Abendblatt und berichtete von „unhaltbaren Zuständen“ auch noch am Donnerstag in der Ausgabehalle. „Dort herrschte das pure Chaos“, so der Reisende. Vor der Gepäckermittlung habe sich eine „irre lange Schlange“ gebildet. „Es ging überhaupt nicht voran.“
Zudem hätten hinter Flatterband bestimmt 250 herrenlose Koffer herumgestanden. Dabei handelt es sich allerdings um sogenanntes „Rush“-Gepäck, das vorübergehend in Hamburg gelagert wird, weil die Gepäckstücke an irgendeinem anderen Airport nicht rechtzeitig verladen worden oder in einem falschen Flugzeug gelandet sind.
50 Minuten Wartezeit – und trotzdem kein Koffer
Der Mann war am Abend gegen 23 Uhr mit fast einer Stunde Verspätung aus Wien in Hamburg gelandet. Etwa 50 Minuten lang habe er dann am Gepäckband gewartet, doch seine Koffer kamen nicht. Sich am Schalter der Gepäckermittlung anzustellen, schien angesichts der Länge der Schlange zwecklos. Auch am Freitag habe er seine Koffer nicht erhalten. Den ganzen Tag über habe er versucht, die Beschwerdestelle des Flughafens telefonisch zu erreichen – vergebens. Sein Fazit: „Die sind da offensichtlich total überfordert.“
Wie berichtet hatte am Mittwoch die Notlandung eines Jets auf dem Flughafen bereits am Nachmittag für erste Verspätungen bei der Gepäckabfertigung gesorgt. Gegen 23 Uhr fiel dann auch noch die Gepäckbeförderungsanlage im Terminal 1 aus.
Airport-Sprecherin: "Wir haben nun mal Hochsaison"
Im Gegensatz zu Mittwoch habe es am Donnerstag jedoch keine Probleme dieser Art gegeben, sagt Janet Niemeyer, Sprecherin von Hamburg Airport. „Ich kann nicht sagen, dass es am Donnerstag nicht rund lief“, so Niemeyer. Und dass Rush-Gepäck in der Halle herumstehe, sei für die Ferienzeit ebenfalls nicht ungewöhnlich. „Wir haben nun mal Hochsaison, so sieht es gerade überall in Europa aus.“