Hamburg. Für 3,3 Millionen Euro soll das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert umgebaut werden. Rollstuhlplätze auf der Zuschauertribüne.

Das Hamburger Rathaus soll im kommenden Jahr komplett barrierefrei werden. Wie ein Senatssprecher dem Abendblatt bestätigte, sind für den Herbst dieses Jahres die ersten Ausschreibungen für den Einbau von barrierefreien Toiletten und Rollstuhlplätzen auf der Zuschauertribüne des Plenarsaals geplant.

2020 soll dann auch ein großer, gläserner Fahrstuhl auf der Seite des Rathaus-Innenhofes entstehen, der den Grundsteinkeller mit dem Dachgeschoss des historischen Gebäudes verbindet. Das neue Modell soll den bisherigen Diehlenaufzug ersetzen, der zu klein und zudem nur über eine Treppe zugänglich ist. Zuerst hatte der NDR über die Pläne berichtet.

Die Außenansicht des Fahrstuhleingangs.
Die Außenansicht des Fahrstuhleingangs. © Senatskanzlei Hamburg

Die Kosten für die Umbauten belaufen sich auf rund 3,3 Millionen Euro. Die Bürgerschaft hatte schon vor Jahren die Umgestaltung des 1897 fertiggestellten Gebäudes beschlossen, um es für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen besser zugänglich zu machen. Doch während des Planungsprozesses gab es zahlreiche Probleme mit der Statik, mit dem Brand- und mit dem Denkmalschutz. "Aufgrund des Alters des Gebäudes war es ein langer und komplexer Abstimmungsprozess", so der Senatssprecher. Die bisherigen Probleme sind nun aber aus dem Weg geräumt.

Barrierefreies Rednerpult

Auf der Zuschauertribüne sind künftig insgesamt vier spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer vorgesehen. Im vergangenen Jahr hatte es bereits erste Maßnahmen im Plenarsaal des Rathauses gegeben. Damals wurde das hölzerne Rednerpult barrierefrei umgestaltet. Es kann seitdem in der Höhe verstellt werden, eine Stufe wurde eingeebnet.

Das Behindertengleichstellungsgesetz definiert Barrierefreiheit so, dass Menschen mit Behinderung in derselben Weise etwa Gebäude nutzen können wie Menschen ohne Behinderung. Im weiteren Sinne zielt Barrierefreiheit aber darauf ab, die Umwelt so zu gestalten, dass die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt werden.