Hamburg . Am Hamburger Airport stoßen die Passagiere derzeit auf etliche abgestellte Gepäckstücke im Ankunftsbereich. Der Hintergrund.

Viele Fluggäste am Hamburg Airport wundern sich derzeit über ein ungewöhnliches Bild: Eine ganze Reihe Koffer ist neben den Gepäckbändern abgestellt und lagert dort scheinbar herrenlos auf einer größeren Fläche im Passagierbereich.

Am Flughafen sind die "parkenden Koffer" offenbar kein neues Phänomen. "In den Ferien haben wir stets eine Menge Rush-Gepäck", sagte eine Sprecherin. Rush-Gepäck bedeutet, dass ein Koffer transportiert wird, ohne dass der dazugehörende Passagier in dem Flieger sitzt. In der Regel handelt es sich also um Gepäckstücke, die irgendwo nicht rechtzeitig verladen wurden oder in einem falschen Flieger landeten, sodass sie nun ihrem Besitzer nachgeschickt werden müssen.

Viele Gründe, warum Gepäckstücke ohne ihre Besitzer gestrandet sind

Die Fläche, auf der die Taschen abgestellt sind, werde von Security-Leuten bewacht, sagte die Flughafensprecherin. Einige Passagiere kämen bereits mit dem nächsten Flieger am Airport an und könnten ihr Gepäck dann direkt mitnehmen. Andere Koffer würden den Reisenden nach Hause geschickt.

Es liegen diverse aktuelle Gründe dafür vor, dass die Gepäckstücke ohne ihre Besitzer gestrandet sind. In Barcelona hat am Wochenende etwa das Bodenpersonal gestreikt, daher gab es dort starke Beeinträchtigungen des Betriebes. Vom zweitgrößten spanischen Flughafen aus fliegt beispielsweise Vueling nach Hamburg. Auch haben zahlreiche Unwetter den Flugbetrieb behindert, sagte die Sprecherin.

Kritik der Passagiere

Etliche Reisende machten ihrem Unmut über das fehlende Gepäck in den sozialen Medien Luft. Sie vermissten ihre Sachen bereits seit der Ankunft vor drei Tagen. "Wann kommen denn die Koffer aus Korfu, die der Pilot am Samstag nicht mitgenommen hat? Und was bekommen die Passagiere dafür, dass sie seit jetzt 48 Std aufs Gepäck warten?", schreibt ein Passagier, der mit Eurowings unterwegs war. "Ist mein Koffer aus Amsterdam dabei?", schreibt ein weiterer Betroffener.

"Die Fluggesellschaften sind dafür zuständig, die Koffer den Besitzern zurückzubringen", sagte die Flughafensprecherin. Wie lange die Gepäckstücke im Einzelnen schon zwischen den Bändern lagerten, sei dem Airport daher nicht bekannt.