Hamburg. Besitz und Handel mit Drogen nehmen in den Hamburger Schulen zu. Im ersten Halbjahr 2019 wurden schon 62 Verstöße registriert.

Die Polizei muss deutlich häufiger wegen des Verdachts von Drogendelikten an Schulen ermitteln. Wurden im Jahr 2017 noch 78 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittel­gesetz (vor allem Besitz von Drogen) an Schulen registriert, so stieg die Zahl auf 88 Taten im Jahr 2018 an. Im ersten Halbjahr 2019 wurden allerdings schon 62 Verstöße registriert.

Auch beim unerlaubten Handel und Schmuggel von Rauschgiften weist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) eine Steigerung aus: 15 Taten waren es im Jahr 2017, bereits 22 im darauffolgenden Jahr. Im ersten Halbjahr 2019 registrierte die Polizei bereits 18 Fälle unerlaubten Handels mit Rauschgift. Dabei ging es in 14 Fällen um Cannabis und in einem Fall um Amphetamin und seine Derivate. In drei Fällen weist die Statistik „sonstige Betäubungsmittel“ aus.

Präventionsarbeit gegen Drogen an Schulen gefordert

Die Zahlen hat der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des AfD-Bürgerschaftsabgeordneten Harald Feineis mitgeteilt. Die sogenannte „Tat­örtlichkeit“ Schule wird erst seit 2017 in der polizeilichen Statistik separat erhoben. Dabei weist der Senat in seiner Antwort darauf hin, dass Schüler nicht automatisch Betroffene sein müssen. „Die Tatörtlichkeit Schule lässt nicht erkennen, ob eine Tat im schulischen Zusammenhang stattgefunden hat. Hier werden auch Taten erfasst, die außerhalb der Schulzeiten und des ... schulischen Kontextes auf dem Gelände der Schule geschehen sind“, heißt es in der Antwort.

„Der Drogenhandel und der Konsum im Schutzraum Schule ist besonders abstoßend und perfide. Dieser Schutzraum darf nicht zum Tummelplatz für Drogenhändler und deren Konsumenten werden“, sagte Feineis. Der Senat müsse mehr Präventionsarbeit an Schulen leisten, die Polizei repressiver vorgehen. Ich fordere ein gemeinsames Vorgehen von Politik, Verwaltung und Polizei, um den Drogenkonsum bei Kindern und Jugendlichen zu verhindern“, so Feineis.