Hamburg/Bonn. Heute fällt Entscheidung über den Titel „Exzellenz-Hochschule“. Es geht nicht nur ums Prestige – es geht um viele Millionen Euro.
Heute fällt in der früheren Bundeshauptstadt Bonn die Entscheidung darüber, ob die Universität Hamburg zusammen mit zehn anderen Hochschulen den Titel einer Exzellenz-Universität erhält. 39 Wissenschaftler stimmen mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und den Wissenschaftsministern der Länder über 19 Anträge ab.
Während Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) also nach Bonn gereist ist, wird Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Nachmittag von 16 Uhr an zusammen mit Uni-Präsident Prof. Dieter Lenzen die Pressekonferenz in Bonn mit der Bekanntgabe des Ergebnisses via YouTube verfolgen. Sollte die Universität das begehrte Siegel erhalten, soll eine Party im Verwaltungsgebäude der Universität steigen.
Fegebank ist optimistisch
Fegebank hatte im Vorfeld von einer „harten Endrunde in Bonn“ gesprochen und hinzugefügt: „Ich bin aber optimistisch.“ Die Universität hatte im Herbst 2018 überraschend den Zuschlag für gleich vier international wettbewerbsfähige Forschungsfelder, sogenannte Exzellenzcluster, bekommen. Nur die Uni Bonn schnitt mit sechs Clustern noch besser ab. Mindestens zwei Cluster sind erforderlich, um sich für das Finale um die Auszeichnung als Exzellenz-Uni bewerben zu können.
„Unsere Universität hat eine sehr gute Bewerbung abgegeben. Ich drücke ihr die Daumen. Sie hat bereits vier Exzellenzcluster und eine überzeugende Strategie für mehr Exzellenz in Forschung und Lehre. Aber die Konkurrenz ist groß“, sagte Tschentscher dem Abendblatt. Der rot-grüne Senat, so der Bürgermeister, werde seine Wissenschaftsstrategie auf jeden Fall fortsetzen und die Universität „mit oder ohne Siegel Exzellenz-Universität“ weiterhin bestens unterstützen.
Titel bedeutet vor allem Prestige
Für die vier neuen Exzellenzcluster wird die Universität insgesamt 164 Millionen Euro erhalten, verteilt über sieben Jahre. Der Titel der Exzellenz-Uni bedeutet vor allem Prestige, aber auch eine zusätzliche Förderung von rund 15 Millionen Euro.
Das Fördergeld will die Uni für 24 neue Projekte einsetzen. Dazu zählt unter anderem ein Ideen- und Risikofonds für eher gewagte, aber vielversprechende Forschungsansätze. Geld soll auch in eine Transfer-Agentur fließen, die den Informationsaustausch zwischen Unternehmen und Forschern verbessert.
„Wir geben für die Wissenschaft in Hamburg mittlerweile rund eine Milliarde Euro pro Jahr aus, weil wir darin eine wichtige Zukunftsperspektive für unsere Stadt sehen“, sagte Tschentscher. Zugleich sei die Hochschulentwicklung mit den Wissenschaftspakten von Bund und Ländern auf eine völlig neue Grundlage gestellt worden. „Das kommt auch den Hamburger Hochschulen zugute“, sagte der Bürgermeister.
Unter den 19 Bewerbern sind auch die norddeutschen Hochschulstandorte Hannover und Braunschweig. Auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hofft auf eine Auszeichnung als Exzellenzuniversität.
abendblatt.de berichtet von 16 Uhr an ausführlich über die Entscheidung