Hamburg. Kunden beschwerten sich bei Elon Musk via Twitter. Der rief seine politischen Kontakte in Europa umgehend persönlich an.
Nachdem sich Tesla-Käufer auf Twitter bei Unternehmenschef Elon Musk über die langsame Kfz-Zulassung in Hamburg beschwert haben, griff der Chef des Elektro-Autoherstellers zum Telefon und beschwerte sich bei Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) persönlich. Das berichtete die "Welt" am Freitag.
Die Pressestelle des Hamburger Senats habe das Telefonat zwischen dem Bürgermeister und Musk bestätigt. Tschentscher selbst wolle sich jedoch nicht weiter zu dem Gespräch mit dem Unternehmer äußern.
Grund für die langen Wartezeiten speziell für Tesla-Kunden sei, dass es beim Kauf eines neuen Wagens nicht automatisch einen Zulassungsservice gebe. Anders als bei anderen Autohäusern müssten Käufer ihren Wagen selbst zulassen und könnten einen Termin dafür erst vereinbaren, wenn der Wagen bereits geliefert sei. Entsprechend lange dauere der ganze Prozess.
Hohe Wartezeiten für Kfz-Zulassung
Auch eine Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Dennis Thering (DCDU) im Mai ergab, dass die Wartezeiten bei der Kfz-Anmeldung in Hamburg 2018 deutlich angestiegen waren. Im Vergleich zum Vorjahr mussten Hamburger 3,5 Tage länger, also insgesamt 5,9 Tage auf einen Termin warten. Bei der Zulassungsstelle Nord waren es sogar insgesamt 7,6 Tage Wartezeit.
Laut "Welt" gab es wegen der Kfz-Zulassungen nicht nur in Hamburg Probleme: Neben Tschentscher soll der Tesla-Chef auch bei Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angerufen haben.