Hamburg . Gegenüber dem Vorjahr meldet die Agentur für Arbeit ein Plus von 1,4 Prozent. Gute Aussichten für Norddeutschland.
Die Arbeitslosigkeit in Hamburg hat sich im Juni gegenüber dem Monat zuvor kaum verändert, ist aber im Jahresvergleich leicht gestiegen. Die Agentur für Arbeit zählte 64.691 arbeitslose Männer und Frauen, wie sie am Montag in der Hansestadt mitteilte. Das waren 19 mehr als im Mai, aber 886 oder 1,4 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert 6,1 Prozent.
Doch der Hamburger Arbeitsmarkt wächst dynamisch und stellt zahlreiche Arbeitsplätze bereit. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg nach den aktuellsten Daten aus dem April innerhalb eines Jahres um 25.600 auf 996.800 Personen und dürfte in diesem Jahr erstmals die Schwelle zur Million überschreiten.
Zeitarbeit ist rückläufig
Industrie, Baugewerbe, Information und Kommunikation sowie die öffentliche Verwaltung mit Sozialversicherung sorgten im April für hohe Zuwachsraten. Dagegen ist die Zeitarbeit rückläufig. Auf dem Ausbildungsmarkt sind nach Angaben der Arbeitsagentur noch rund 4500 freie Stellen zu besetzen. "Branchenübergreifend gibt es zahlreiche Angebote, die sich an alle Schulabschlüsse richten und beste Chancen auf einen qualifizierten Berufseinstieg bieten», sagte der Chef der Arbeitsagentur, Sönke Fock. Er zog mit den Juni-Zahlen auch eine Bilanz des ersten Halbjahres auf dem Arbeitsmarkt. Danach verloren gut 35 600 Hamburger ihre Beschäftigung und mussten sich arbeitslos melden, ein Anstieg von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Gleichzeitig endete für knapp 28.400 Menschen die Arbeitslosigkeit, indem sie einen Job im ersten Arbeitsmarkt annahmen. Das sind fast exakt genauso viele wie im ersten Halbjahr 2018. Der Saldo der Zu- und Abgänge ist damit negativ.
212.889 Menschen in Niedersachsen arbeitslos
In Niedersachsen ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni leicht gesunken – und die Suche nach Auszubildenden im Land wird schwieriger. 212.889 Menschen landesweit waren als arbeitslos gemeldet, wie die Bundesagentur für Arbeit in Hannover am Montag mitteilte. Das sind demnach 1,2 Prozent weniger als im Vormonat und 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote im Juni lag den Angaben zufolge bei 4,9 Prozent. Die Betriebe konkurrieren zudem um immer weniger Auszubildende. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Jugendlichen mit Ausbildungswunsch um 5,5 Prozent zurückgegangen. Von 52 776 Ausbildungsstellen seien noch 24 819 unbesetzt.
In Schleswig-Holstein weniger junge Menschen ohne Arbeit
Die Arbeitslosigkeit ist in Schleswig-Holstein unter die Fünf-Prozent-Marke gesunken. Nach Angaben der Agentur für Arbeit vom Montag waren Ende Juni 77.100 Menschen ohne festen Job und damit 5,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das ist der niedrigste Juni-Wert seit 1991. Zum Vormonat Mai betrug der Rückgang 1,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt nunmehr 4,9 Prozent, nach 5,2 Prozent vor einem Jahr. "Insbesondere die noch niedrigere Arbeitslosenquote bei jungen Menschen unter 25 - sie liegt bei 4,4 Prozent - möchte ich positiv hervorheben», sagte die Regionalchefin Nord der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann.
Die wirtschaftliche Lage sei weiter robust. An der insgesamt positiven Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung im Vergleich zu den Vorjahren habe sich nichts geändert. Die Zunahme der Beschäftigung sei nach den aktuellsten Daten vom April zwar etwas geringer ausgefallen als im Vorjahr, sagte Haupt-Koopmann. "Doch es bleibt bei einem deutlichen Plus von 17 400 zusätzlichen Jobs.» So stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von
980 700 auf 998 100. Besonders im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Industrie, im Handel, in der Logistik und auf dem Bau entstanden neue Jobs.