Hamburg. Hamburgs erstes Fahrrad-Parkhaus soll 2020 eröffnen. Bau weiterer Stationen im Stadtgebiet ist in Planung – mit Reparaturservice.
Die Hansestadt will die Zahl der Fahrradstellplätze an U- und S-Bahnen deutlich erhöhen. Derzeit sind es rund 22.000, bis 2025 sollen es 28.000 sein. An der Kellinghusenstraße ist dafür ein neuartiges Fahrradhaus geplant. 600 Räder finden dort auf zwei Etagen Platz. „Es wird vermutlich rund 2,5 Millionen Euro kosten und soll im nächsten Jahr fertig sein“, sagt Jan Krampe, Geschäftsführer der stadteigenen P+R-Betriebsgesellschaft, die sich nicht nur um Auto-, sondern auch um Radstellplätze kümmert.
Modernisierung bestehender Parkhäuser
Das Radhaus am Kellinghusenbahnhof ist eine Einzelanfertigung. „Die Gestalt soll sich an das Bahnhofsgebäude anpassen“, sagt Krampe. Über Rampen ist die obere Ebene des Hauses erreichbar. Bis 2025 sollen jährlich maximal 1500 neue Stellplätze entstehen. Der Bau von Fahrradstationen, die auch einem Reparaturservice Platz bieten, ist für den Hauptbahnhof sowie für die Bahnhöfe Harburg, Dammtor, Diebsteich und Altona geplant.
Die Zahl der P+R-Stellplätze hat sich nicht erhöht, es sind nach wie vor 8600. Der 2017 verkündete Ausbau auf 10.000 Plätze hat noch nicht begonnen. Die Betriebsgesellschaft hat sich nach eigenen Angaben zunächst um die Modernisierung und die Integration der von den Bezirken übernommenen Parkhäuser gekümmert. Geplant ist der Neubau von derzeit 950 Plätzen. Wann sie zur Verfügung stehen, konnte Geschäftsführer Jan Krampe nicht sagen. „Das sind sehr langwierige Prozesse“, sagte er. Ein Problem: Im Umfeld von Bahnhöfen sei es schwierig, Grundstücke zu finden.
Interesse an P+R-Angebot steigt
Der Anfang 2019 um die Hälfte auf nun 100 Euro gesenkte Jahrespreis für einen Stellplatz in einer P+R-Anlage wird gut angenommen. Die Zahl der Jahrestickets hat sich nahezu verdoppelt. Es sind nun mehr als 2000. Besonders stark war die Zunahme bei den P+R-Anlagen in Bergedorf, Steinfurther Allee, Harburg, Poppenbüttel und Neugraben. Leicht rückläufig war die Zahl der verkauften Monats- und Tagestickets. Die Anzahl der täglichen Kunden stieg von 4076 im Jahr 2017 auf 4320 im Jahr 2018. In den ersten vier Monaten dieses Jahres waren 4861 tägliche Kunden, ein klarer Anstieg gegenüber den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres (4452).
Die Betriebsgesellschaft, die seit 50 Jahren besteht, hat auch 2018 Gewinn gemacht: 471.000 Euro waren es (2017: 270.000 Euro). Seit 2015, dem Jahr nach Einführung der Gebührenpflicht, hat es keine Verluste mehr gegeben.