Hamburg. Viermastbark könnte nach der Restaurierung im Sandtorhafen festmachen. Arbeit auf Werft im Zeitplan, aber teurer als geplant.
Die historische Viermastbark "Peking" könnte nach der Restaurierung in unmittelbarer Nähe der Elbphilharmonie festmachen. Laut "NDR Hamburg Journal" soll das Museumsschiff im Frühjahr 2020 zumindest vorübergehend in den Sandtorhafen zu den anderen Traditionsschiffen ziehen. Auf diesen prominenten Liegeplatz habe sich die Stadt festgelegt.
Ein Sprecher der Kulturbehörde wollte dies auf Anfrage zunächst allerdings nicht bestätigen. "Es gibt noch keine abschließende Entscheidung", sagte er. Man befinde sich nach wie vor in Gesprächen mit diversen Beteiligten. Nach Abendblatt-Informationen befindet sich der Sandtorhafen aber zumindest in der engeren Wahl für einen Liegeplatz – zumindest solange, bis eine endgültige Lösung in Verbindung mit dem Bau des neuen Deutschen Hafenmuseums gefunden ist.
Verein hält Liegeplatz für zwiespältig
Beim Verein "Freunde der Viermastbark Peking" wusste man noch nichts von einer angeblichen Vorentscheidung. "Wir sind bislang nicht über die Festlegung auf einen Standort informiert worden", sagte der Vereinsvorsitzende Mathias Kahl dem Abendblatt.
Kahl hält einen Liegeplatz in unmittelbarer Nähe der Elbphilharmonie für zwiespältig. "Zum einen würde dies natürlich zu einem enormen Besucheransturm führen", sagte er. "Auf der anderen Seite ist es im Sandtorhafen aber ziemlich eng. Für Fotografen wäre es beispielsweise schwierig, das Schiff als Ganzes aufzunehmen."
Restaurierung kommt gut voran
Erbaut wurde das 115 Meter lange, stählerne Schiff bei der Hamburger Werft Blohm + Voss im Jahr 1911. Nach mehr als acht Jahrzehnten kehrte die Viermastbark 2017 aus New York in ihre Heimat zurück. Zurzeit wird sie in der Peters Werft in Wewelsfleht zum nicht mehr fahrtüchtigen Museumsschiff aufgearbeitet.
"Die Arbeiten auf der Werft gehen gut voran", sagte Kahl. Derzeit sei man beim Endanstrich, auch der markante Klüverbaum, der über das Vorschiff des Seglers herausragt, konnte schon wieder eingesetzt werden. Ende Mai oder Anfang Juni soll mit dem Mastsetzen begonnen werden. "Danach bleibt noch viel zu tun, aber der Zeitplan für die Fertigstellung bis Frühjahr 2020 wird eingehalten", so Kahl.
Kosten steigen von 26 auf 35 Millionen Euro
Die Kosten für den Umbau des Seglers sind allerdings deutlich gestiegen. Wie die Stiftung Historische Museen Hamburg bereits Ende vergangenen Jahres mitteilte, wird die Restaurierung nun 35 Millionen Euro verschlingen. Ursprünglich waren die Verantwortilchen von 26 Millionen Euro ausgegangen. Hintergrund ist unter anderem das verrostete Stahldeck des Seglers, das ausgetauscht werden musste. Zudem musste die "Peking" von einem giftigen Farbanstrich befreit werden. Insgesamt stehen für den Bau des Deutschen Hafenmuseums und die Restaurierung des Großseglers 120 Millionen Euro bereit.
Wie aufwendig die Sanierung eines Traditionsseglers werden kann, zeigt sich derzeit auch bei der "Gorch Fock". Das Schiff droht für die Marine und das Verteidigungsministerium gerade zum Millionengrab zu werden. Statt knapp zehn Millionen Euro soll die Überholung des Traditionsseglers mittlerweile 135 Millionen Euro kosten.