Bochum. Dem Konzern gehören allein in Hamburg-Steilshoop fast 2100 Wohnungen. Deutscher Mieterbund spricht von „PR-Gag“.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia, dem allein in Hamburg-Steilshoop fast 2100 Wohnungen gehören, reagiert auf die wachsende Kritik an der Branche wegen steigender Mieten. „Wir geben Mietern ab 70 die Garantie, dass sie ihre Wohnungen nicht verlassen müssen“, sagte Vorstandschef Rolf Buch vor der Hauptversammlung am Donnerstag in Bochum der Deutschen Presse-Agentur. Vonovia sichere ihnen zu, „dass ihre Wohnung bei Veränderung der ortsüblichen Vergleichsmiete bezahlbar bleibt“. Mieterorganisationen hatten beklagt, dass viele Rentner sich die steigenden Mieten für ihre Wohnungen kaum noch leisten könnten.

Mieterbund spricht von „PR-Gag“

Der Deutsche Mieterbund nannte Buchs Ankündigung einen „PR-Gag“. „Wenn es nicht nur schöne Worte angesichts einer Hauptversammlung sein sollen, dann muss er klare Regelungen treffen, wie er sicherstellen will, dass Mieter nach einer Modernisierung ihre Wohnung weiter bezahlen können“, sagte Mieterbund-Geschäftsführer Ulrich Ropertz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Buch müsse sagen, „inwieweit Vonovia bereit ist, auf Mieterhöhungen im Einzelfall zu verzichten“.

Ältere Mieter besser schützen

Nach dem Willen der Linken sollen ältere Mieter besser vor Kündigungen geschützt werden. Für über 70 Jahre alte Menschen soll eine Kündigung durch den Eigentümer wegen Eigenbedarfs gesetzlich ausgeschlossen werden. Das geht aus einem Antrag der Bundestags-Linksfraktion hervor, der der dpa vorliegt. Der im DAX gelistete Konzern Vonovia hat seine Ertragskraft im vergangenen Jahr gesteigert. „2018 war für uns erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr“, sagte Buch. Das Immobilienportfolio sei gewachsen, der Wert habe erneut zugelegt. Mittlerweile gehören Vonovia mehr als 400.000 Wohnungen.