Hamburg. Gehälter nach Tarif: Arbeitgeber verpflichten sich, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen.

Eine neue „Allianz für Pflege“ in Hamburg soll helfen, mehr Auszubildende für die Pflege zu finden, Fachkräfte im Beruf zu halten und das Image des Pflegeberufs zu verbessern. Unterzeichnet wurde sie am Freitag von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Vertretern zahlreicher Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sowie der Agentur für Arbeit. Die Arbeitgeber in der Allianz würden damit ein gemeinsames Zeichen für gute Arbeitsbedingungen, tarifliche Bezahlung und Wertschätzung des Pflegeberufs setzen, sagte die Gesundheitssenatorin.

Die Arbeitgeber verpflichten sich in der „Allianz für Pflege“, Gehälter nach Tarif zu zahlen, die Personalvorgaben einzuhalten und die Arbeitszeiten verlässlich zu gestalten. Pflegekräfte sollen nur so eingesetzt werden, wie es ihrer Ausbildung entspricht. Die Weiterbildung der Beschäftigten soll gefördert werden. Außerdem wollen die Arbeitgeber die Pflegekräfte bei der Wohnungssuche unterstützen.

Hamburg soll besonders attraktiv für den Beruf werden

Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die Universitätsklinik Eppendorf, das Katholische Marienkrankenhaus, Pflegen & Wohnen, das Hospital zum Heiligen Geist, die Immanuel Albertinen Diakonie, das Agaplesion Diakonieklinikum und das Altonaer Kinderkrankenhaus. Das Diakonische Werk unterstützt die Allianz. Er gehe davon aus, dass sich alle Pflegeeinrichtungen der Diakonie beteiligen werden, sagte Diakonie-Vorstand Stefan Rehm. Jede zweite Pflegekraft, die ihren Beruf in den vergangenen Jahren verlassen habe, könnte sich einen Wiedereinstieg vorstellen, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären, betonte Prüfer-Storcks. „Daran müssen wir arbeiten.“ Es gäbe kein Fachkräfteproblem, wenn alle Auszubildenden noch im Beruf wären.

„Wir müssen uns mehr auf die konzentrieren, die den Beruf ausüben und auch mit dem Herzen dabei sind – und nicht nur auf das Negative“, so Joachim Prölß vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Hamburg solle dabei als besonders attraktiver Standort für den Beruf dienen.

„Noch nie haben sich so viele junge Menschen für den Beruf interessiert und eine Ausbildung begonnen wie jetzt“, freute sich die Gesundheitssenatorin. Dennoch steige der Bedarf an Pflegekräften kontinuierlich. Sie ist davon überzeugt, dass das Berufsbild der Pflege sichere Zukunftsperspektiven bietet. „Es ist schon viel passiert, es muss aber noch viel mehr passieren“, so Matthias Scheller von der Immanuel Albertinen Diakonie.