Hamburg . Im Kampf um Fachkräfte zählt für Firmen zunehmend ein attraktiver Standort. Umzüge von Unilever, Xing und Wünsche in Hamburg.

Büros in Hamburg sind derzeit sehr begehrt. "Die hohe Nachfrage nach Büroflächen hält aufgrund des Wirtschaftswachstums und des boomenden Arbeitsmarktes weiter an. Dabei beobachten wir den Trend, dass im Zuge des ´War for Talents´ der Standort und moderne Arbeitsplatzkonzepte zunehmend einen höheren Stellenwert bei Unternehmen einnehmen", sagte Gordon Beracz, Leiter des Hamburger Büros von Colliers International, einem Immobiliendienstleister.

Der Flächenumsatz stieg nach Berechnungen der Firma zum Jahresbeginn um rund 35 Prozent über den Vorjahreswert. Insgesamt wechselten demnach am Jahresanfang 137.400 Quadratmeter Büros in der Hansestadt den Eigentümer.

Viel Bewegung in der HafenCity

Im bisherigen Jahresverlauf war nicht wie bisher die City, sondern die HafenCity mit einem Marktanteil von rund 36 Prozent umsatzstärkster Teilmarkt. Hierbei fiel besonders die Anmietung von XING im Unilever-Haus mit rund 21.600 Quadratmetern ins Gewicht.

Unilever Haus
Unilever Haus © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Xing war sein bsheriger Standort an der Dammtorstraße zu klein geworden. Der Kosumgüter-Hersteller Unilever wird – wie berichtet – dafür seinen Standort in der HafenCity mit Blick auf die Elbe verlassen und zieht an die Adresse Neue Burg 1 im Nikolaiviertel, wo rund 6500 Quadratmeter für Büros geplant sind. Im Schatten der Nikolaikirche entsteht derzeit ein achtstöckiges Gebäude, das von Unilever komplett gemietet wird.

Preise steigen

Die City folgt bei den größten Umsatzbringern hinter der HafenCity mit rund 25 Prozent Marktanteil, Rang 3 sichert sich die City Süd mit rund acht Prozent. Einen weiteren großen Umzug plant die Wünsche Group, die an die Adresse Bei den Mühren 5 zieht. Hier entstehen 5400 Quadratmeter Bürofläche.

Die Nachfrage treibt die Preise: "Zum einen stieg die Spitzenmiete binnen eines Jahres um rund acht Prozent auf 28 Euro pro Quadratmeter und zum anderen erhöhte sich die Durchschnittsmiete um rund vier Prozent auf 16 Euro pro Quadratmeter", sagte Beracz. Aauch in sanierten Objekten oder Bestandsimmobilien seien deutliche Mietsprünge zu beobachten, kommentiert der Branchenkenner das aktuelle Marktgeschehen.

Bereits seit 2011 wird in der Hansestadt der Leerstand abgebaut. Diese Entwicklung hat insbesondere ab 2018 nochmal an Dynamik gewonnen: Binnen eines Jahres reduzierte sich der Leerstand um knapp 23 Prozent auf 461.000 Quadratmeter. Die Leerstandsquote fiel im gleichen Zeitraum um 90 Basispunkte auf 3,4 Prozent.