Hamburg. Arztpraxen voll: Birkenpollen sorgen für hohe Belastung bei Allergikern. Wetter in Hamburg bietet noch mehr Überraschungen.
Wer soll dieses Wetter in Hamburg im Frühling 2019 noch verstehen? Es ist ein Chaos – zumindest für die wetterfühligen Hamburger, die an Pollenflug Leidenden, die Allergiker und all die, die sehr sensibel auf hohe Schadstoffwerte in der Luft zwischen Hafen und Flughafen reagieren. Die Arztpraxen sind derzeit voll von Menschen, denen vor allem Birkenpollen zu schaffen machen. Und zu allem Überfluss dreht das Wetter bis zum Wochenende völlig durch.
Denn mitten in den beginnenden Frühling hinein wird es Frost und Schneeschauer geben. Der am Niederschlag messbare „Wintereinbruch“ wird aber vor allem an den Küsten der Ostsee zu spüren sein, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag mitteilte. Dennoch werde man auch in Hamburg frühmorgens nur minus ein und minus zwei Grad messen – bei sehr geringer Niederschlagswahrscheinlichkeit.
DWD postet Hamburg-Foto bei Twitter
Die Tageshöchsttemperaturen würden bis Sonnabend nur auf neun Grad klettern, wie ein DWD-Sprecher dem Abendblatt sagte. Erst Sonntag werde es wieder zweistellig, davor mitunter „empfindlich kalt“.
Pollenflug-Index des Deutschen Wetterdienstes
Die Meteorologen warnen vor einem stark erhöhten Flug von Birkenpollen ("hohe Belastung"). Das zeigt auch der Pollenflug-Index. Wie der DWD erklärte, nehme der Pollenflug bei den derzeit niedrigen Temperaturen auch nicht nennenswert ab, er stagniere. „Bei der Belastung macht es kaum einen Unterschied“, sagte eine DWD-Sprecherin dem Abendblatt.
Und da derzeit weder nennenswerter Regen noch die übliche Westwind-Wetterlage für „Durchlüftung in Hamburg und im Norden sorgen, leiden Allergiker weiter. Der Wind kommt zumeist stabil aus Nordost.
Wie Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. Dirk Heinrich (Horn) dem Abendblatt sagte, seien die Praxen derzeit erwartbar voll. Die Wetterlage trage ihren Teil dazu bei. Gegen juckende Augen und laufende Nasen helfen Augentropfen und antiallergische Nasensprays. Heinrich, der auch die Hamburger Ärzte in der Kassenärztlichen Vereinigung anführt und Präsident der deutschen HNO-Ärzte ist, empfahl, die Fenster geschlossen zu halten, Haare abends zu waschen und die Kleidung nicht im Schlafzimmer abzulegen.
Hier finden Sie weitere Tipps für Allergiker
Obwohl man vermuten könnte, dass pollengeplagte Allergiker von der aktuell hohen Schadstoffkonzentration in der Hamburger Luft noch schlimmer betroffen sind, gibt es dafür keinen Beleg. HNO-Arzt Heinrich sagte: „Das ist wissenschaftlich nicht erwiesen.“
Die Luftqualität in Hamburg ist an den neuralgischen Punkten wie der Stresemannstraße und der Habichtstraße sowie am Hafenrand deutlich schlechter als an anderen Orten der Stadt. Hier können Sie die Live-Daten abfragen.
Der nächste anhaltende Niederschlag fällt in Hamburg möglicherweise erst in der kommenden Woche. Außer den Bauern hoffen derzeit viele Hamburger auf etwas Regen. Dann lässt sich die Sonne auch wieder neu genießen.