Eppendorf. Der Säulenbau wurde für 275.000 Euro saniert. Jetzt soll er von Künstlern gestaltet und so vor Graffiti-Vandalismus geschützt werden.
Lange sah der Monopteros im Eppendorfer Haynspark aus, wie mit überdimensional breitem Klebeband umwickelt. Die Verpackung sollte den Säulenbau mit dem kupferbedeckten Kuppeldach nach seiner Sanierung vor Graffitis schützen. Jetzt hat das Baudenkmal seine Hüllen fallen lassen – und ist doch mit Farbe versehen. Das ist allerdings in voller Absicht und im Auftrag der Bezirksversammlung Hamburg-Nord passiert.
Diese hatte im November 2017 beschlossen, künftig Künstler mit der Gestaltung des Monopteros zu betrauen. Den Anfang gemacht hat der Künstler Björn Holzwege. Zweimal im Jahr sollen die Ergebnisse in einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Überlegung der Bezirkspolitiker: Der in der Vergangenheit immer wieder beschmierte Monopteros sollte nachhaltig vor Graffiti-Vandalismus geschützt werden. Und ein bewährtes Konzept dagegen ist die künstlerische Gestaltung von Fassadenflächen.
Als Kooperationspartnerin konnte die Galerie Affenfaust gewonnen werden. Sie wird künftig den Entstehungsprozess von der Auswahl der Künstler bis zur Fertigstellung begleiten. Am Sonntag konnten Kunstinteressierte und Parkbesucher im Rahmen eines kleinen Stadtteilfestes die Fertigstellung des Monopteros feiern.
Wahrzeichen wieder frei zugänglich
„Ich freue mich sehr für Eppendorf, dass eines seiner Wahrzeichen nun wieder frei zugänglich ist und es gemeinsam mit dem Stadtteil und der Bezirksversammlung gelungen ist, ,Kunst im Hayns Park‘ zu ermöglichen“, sagte Ralf Staack, der nach dem Rücktritt von Yvonne Nische mit der kommisarischen Bezirksamtsleitung betraut wurde. Umweltsenator Jens Kerstan lobte den Monopteros als Prachtbau. „Solche historischen Parkarchitekturen sind ein kostbares Gut - machen sie doch aus einer profanen Grünanlage eine ganz besonderen, unverwechselbaren Park.“ Und Kultursenator Carsten Brosda nennt die künstlerische Bespielung des Pavillons „ein überzeugendes Beispiel dafür, wie Kunst und Denkmalschutz sich gegenseitig stärken können.“
Der Monopteros wurde im Bereich des heute denkmalgeschützten Hayns Park errichtet, der im 19. Jahrhundert ein großer Privatgarten war. In dem tempelartigen halboffenen Säulen-Rundbau pflegte Senator Max Theodor Hayn nach dem Kauf 1873 mit seiner Familie seinen Kaffee einzunehmen. Seit 1931 steht ein Teil der Gartenanlage als neugestalteter Park der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der durch ein Sanierungsgutachten als baufällig ausgewiesene Monopteros war seit Sommer 2016 durch einen Bauzaun zur Gefahrenabwehr gesichert. Die Sanierungskosten in Höhe von 275.000 Euro übernahm die für Parkanlagen zuständige Umweltbehörde. Für die Kunstaktion und die Eröffnung im Rahmen eines Stadtteilfestes hat die Bezirksversammlung Hamburg-Nord weitere 20.000 Euro freigemacht.