Hamburg. Nach der Sanierung sollen Graffiti-Künstler den Eppendorfer Säulenbau gestalten. Zweimal im Jahr ist eine Vernissage geplant.

Ob zum Stelldichein, zum Picknick oder auf eine Zigarettenpause – der Monopteros im Haynspark ist seit fast 100 Jahren ein beliebter Treffpunkt. Doch seit 2016 ist der halboffene Säulenbau mit seinem kupferbedeckten Kuppeldach wegen Baufälligkeit gesperrt. Im kommenden Jahr nun will die Behörde für Umwelt und Energie, die für Hamburgs Parkanlagen zuständig ist, das kleine Wahrzeichen für rund 250.000 Euro sanieren lassen. Um es künftig vor Graffiti-Schmierereien zu schützen, soll es danach künstlerisch verziert werden.

Nachdem Anwohner bei einem White Dinner im September Spenden für die Sanierung gesammelt hatten, unterstützt jetzt auch die Bezirksversammlung Hamburg-Nord das Vorhaben und stellt 20.000 Euro für die künstlerische Gestaltung des Monopteros zur Verfügung. „Das Verzieren von Flächen mit künstlerisch anspruchsvollen Graffiti ist ein erfolgreiches Konzept gegen ungewollte Schmierereien“, sagt Sina Imhof, stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bezirksfraktion. Gemeinsam mit der SPD-Fraktion wolle man diese Vorgehensweise nun auch im Haynspark anwenden.

Finanzierung von zwei Gestaltungszyklen gesichert

Für die Umsetzung habe man mit der Galerie Affenfaust einen renommierten Partner gefunden. „Künftig wird der Monopteros zweimal im Jahr von unbekannten und bekannten Künstler der Graffiti-Szene gestaltet“. so Imhof. Das Ergebnis solle jeweils in einer Vernissage der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die jetzt bewilligten Mittel reichten aus, um die kommenden zwei Gestaltungszyklen zu finanzieren.

Früher soll an der Stelle des Monopteros ein mit Strohdach gedeckter Pavillon gestanden haben. Weil dieser jedoch in seiner nach Westen ausgerichteten Rückwand eine runde Aussparung hatte, durch die der Wind oft unangenehm blies, wurde er durch den Monopteros ersetzt und von der Familie Hayn oft genutzt. Oberhaupt Senator Max Theodor Hayn, der ehemalige Hamburger Bürgermeister, war Nachfolger von Senator Jenisch, der den Garten 1873 erwarb. Damals hatte das Grundstück eine Fläche von 27.300 Quadratmetern. Im Zuge der Alsterkanalisierung veränderte sich der Garten stark. Von der ursprünglichen Anlage blieben nur noch der Monopteros und einige Bäume übrig.