Hamburg. SPD und Grüne Zahl wollen die Zahl der Wohnheimplätze für Studenten und Azubis auf etwa 5800 Plätze steigern.

Der Vorstoß von SPD und Grünen in der Bürgerschaft, die Zahl der Wohnheimplätze für Studenten und Azubis um rund ein Drittel auf etwa 5800 Plätze zu steigern, hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. „Endlich erkennt auch Rot-Grün, dass es in Hamburg massiv an bezahlbarem Wohnraum für Studenten fehlt“, sagte Carsten Ovens (CDU). Die Ankündigung, knapp 1450 Wohnungen in den kommenden zehn Jahren zu bauen, reiche aber nicht aus: „Hamburg bliebe damit immer noch unter dem Bundesdurchschnitt.“ Die CDU werde daher ein deutlich stärkeres Engagement der Stadt beantragen.

Das Konzept reihe sich „nahtlos in die Wahlkampfversprechen der vergangenen Tage ein“, sagte Daniel Oetzel (FDP). „Auf einmal entdeckt auch die rot-grüne Fraktion den Bedarf an erschwinglichen Wohnungen für Studierende und fordert den Senat zu mehr Engagement in diesem Bereich auf.“ Der „angeblich große Wurf“ sei für ihn „nichts als Ankündigungspolitik“.

Lob vom VNW

Martin Dolzer (Linkspartei) sieht eine der „zentralen Forderungen“ seiner Fraktion erfüllt: „Man kann wieder einmal sagen: Opposition wirkt.“ Er kritisierte allerdings, dass der Ausbau über zehn Jahre gestreckt werden soll: „Anstatt das Mögliche sofort umzusetzen oder unsere Vorschläge aufzugreifen, wird die Konkretisierung weitgehend in die Zukunft geschoben.“

Lob kam vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW): „Die Initiative der beiden Regierungsparteien ist der richtige Weg, bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen zu schaffen“, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. „Ziel sollte es dabei sein, vor allem jene Wohnungsunternehmen zu unterstützen, die mit der Vermietung von Studentenbuden kein Geschäft machen wollen.“