Hamburg . Mehr Studierende kommen in WGs und Wohnheimen unter. Entwicklung entspricht dem Bundestrend, zeigt eine neue Studie.
In Hamburg lebten zuletzt 35,6 Prozent der Studierenden in Privatwohnungen – deutlich weniger als 2003: Damals lag dieser Anteil bei 47,7 Prozent. Eine Zunahme gibt es dafür bei anderen Wohnformen: In Wohngemeinschaften lebten im vergangenen Jahr 26,3 Prozent der Hamburger Studierenden – bei 20,2 Prozent lag dieser Anteil vor 15 Jahren. In Wohnheimen der Hansestadt waren 2003 nur 5,7 Prozent der Studierenden untergebracht – 2018 hingegen wohnten bereits 9,5 Prozent der Studierenden in solchen Einrichtungen. Geringfügig gewachsen ist der Anteil jener, die zuletzt im Hotel Mama untergebracht waren: 22,8 Prozent der Hamburger Studierenden wohnten 2018 bei ihren Eltern – bei 21,7 Prozent lag dieser Anteil 2003.
Diese Zahlen gehen aus einer neuen Auswertung des gemeinnützigen Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervor. Diese basiert auf den Angaben aus der Studierendenbefragung für das CHE Hochschulranking, an der sich deutschlandweit rund 150.000 Studierende beteiligt haben. In Hamburg wurden dafür 946 Studierende befragt. Im Vergleichsjahr 2003 beruhte die Auswertung für die Hansestadt auf 1554 Fällen.
In Hamburg leben noch viele Studierende in Privatwohnungen
Die Entwicklung in Hamburg entspricht dem Gesamttrend hierzulande, auch wenn in der Hansestadt immer noch vergleichsweise viele Studierende in Privatwohnungen leben. Im Bundesdurchschnitt wohnten 2003 noch 35,4 Prozent aller Studierenden in einer privat gemieteten Wohnung – 2018 ist dieser Anteil auf 26,9 Prozent geschrumpft. Wohnten vor 15 Jahren im Schnitt noch 21,7 Prozent aller Studierenden hierzulande in Wohngemeinschaften, galt dies 2018 für 30,8 Prozent.
Dieser Trend zeigt sich auch an weiteren Hochschulstandorten in Norddeutschland, etwa in Flensburg: Dort verringerte sich der Anteil der allein lebenden Studierenden sogar von 42,6 Prozent im Jahr 2003 auf 26,7 Prozent im Jahr 2018, während der Anteil der Studierenden in Wohngemeinschaften erheblich von 28,7 Prozent auf 48 Prozent zunahm.
„Ein Grund für die genannten Veränderungen könnte in der allgemein angespannten Wohnungsmarktlage nicht zuletzt aufgrund der starken Zunahme der Zahl der Studierenden im Beobachtungszeitraum liegen“, heißt es in dem Bericht des CHE. „Die Mietpreise und die gleichzeitig nicht überall ausreichende Versorgung mit Wohnheimplätzen könnten die Studierende vermehrt zur Gründung von Wohngemeinschaften zwingen.“ Dass durch den Wegfall der Wehrpflicht und die G8-Einführung das Durchschnittsalter der Studierenden gesunken sei, „könnte darüber hinaus die Bereitschaft zum Leben in einer Wohngemeinschaft oder auch im Elternhaus beigetragen haben“, schreiben die CHE-Autoren.