Hamburg. Verhängnisvoller Ausrutscher beim Dienstleister Dataport entwickelt sich in den Behörden der Stadt zum Server-Gau.

Nix ging mehr am Dienstag auf den Servern der Stadtverwaltung Hamburg, nachdem eine Info-Mail versehentlich an alle 65.000 Mitarbeiter verschickt wurde: Die Datenpanne hatte zeitweise die Hamburger Behörden lahmgelegt.

  • eine Administratorin wollte am Dienstag lediglich Änderungen am Mail-Gesamtverteiler vornehmen
  • versehentlich wurde eine Mail an alle 65.000 Empfänger der Hamburger Behörden verschickt
  • zahlreiche Empfänger in der Hamburger Stadtverwaltung antworteten auf die Mail - ebenfalls an alle 65.000 Mitarbeiter
  • zwischen 13.30 Uhr und 16 Uhr gingen die Mailserver in die Knie

Weil sich viele Verwaltungsangestellte über die Mail wunderten, machten sie aus ihrer Sicht das einzig Richtige, prinzipiell aber etwas sehr Fatales: Sie brachten ihr Unverständnis in einer Antwortmail ebenfalls an alle Empfänger zum Ausdruck. Die Folge: Zwischen 13.30 und 16 Uhr gingen die Mailserver der Stadt in die Knie.

Mail-Ping-Pong mit 65.000 Mitarbeitern

Laut dem zuständigen Informations- und Kommunikations-Dienstleister Dataport wollte eine Administratorin lediglich Änderungen am Gesamt-Mailverteiler vornehmen. Versehentlich ist diese Mail aber an alle Mitarbeiter verschickt worden, wie Dataport-Sprecher Heiko Scharffenberg sagte. In Kombination mit den Antwortmails an den gleichen, riesengroßen Verteiler habe sich eine „Bugwelle“ von Daten ergeben, die das System nicht mehr abgefangen konnte. Hunderte Mitarbeiter spielten Mail-Ping-Pong mit 65.000 anderen.

„Wir haben die Antwortfunktion um 14 Uhr abgestellt. Das hat die Server entlastet“, so Scharffenberg. Inzwischen arbeite der Mail-Ein- und Ausgang bei den Behörden wieder normal. Grundsätzlich war die Panne laut Scharffenberg aber „sehr ärgerlich“.