Hamburg. Die verstorbene Ehefrau des Altkanzlers Helmut Schmidt wurde mit einer Sonderbriefmarke geehrt. Sie war Vorreiterin im Naturschutz.

Ob so ein Leben denn wirklich auf eine kleine Briefmarke passe, fragt sich Carola Veit (SPD), Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, bei ihrem Grußwort im Museum für Hamburgische Geschichte. Die Rede ist von Hannelore „Loki“ Schmidt, Ehrenbürgerin der Hansestadt und verstorbene Ehefrau des Altkanzlers Helmut Schmidt.

Anlässlich ihres 100. Geburtstags ehrte das Bundesfinanzministerium die Hamburgerin und ihre Verdienste im Bereich Naturschutz und Umweltbildung mit der offiziellen Vorstellung der ihr gewidmeten Sonderbriefmarke. Für Sammler wurde vorübergehend eine Sonderpostfiliale eingerichtet. Dort konnten Besucher eine der insgesamt 3,4 Millionen gedruckten Marken, das Ersttagsblatt und diverse andere Exklusivartikel erwerben.

"Viel mehr als die Frau an der Seite des Bundeskanzlers"

Neben Bürgerschaftspräsidentin Veit und Museumsdirektor Hans-Jörg Czech begrüßten auch Stefan Herms, geschäftsführender Vorstand der Helmut-und-Loki-Schmidt-Stiftung, und Bettina Hagedorn, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, die Gäste. In einem Punkt waren sich alle einig: Loki Schmidt war eine außerordentliche Persönlichkeit und „natürlich viel mehr als nur die Frau an der Seite des Bundeskanzlers“, so Veit.

Schmidt stehe für zwei Bereiche, Naturschutz und Pädagogik, fasste Herms das Wirken der Botanikerin zusammen. Der Nachdruck, mit dem sie sich damals für das noch unpopuläre Thema des Naturschutzes eingesetzt habe, sei bemerkenswert. „Heute könnten wir alle ein Stück mehr Loki vertragen“, sagte Herms.

Briefmarken seien Botschafter des Landes

Kann eine Briefmarke das Leben der Naturschutzpionierin würdigen? „Ja, symbolisch“, ist sich Veit sicher. Auch Staatssekretärin Hagedorn bekräftigte, Briefmarken seien eben nicht nur das aufgedruckte Porto, sondern Botschafter des Landes und seiner Kultur. Das war Loki Schmidt – nicht nur als Kanzlergattin, sondern vor allem als weltweit anerkannte Biologin.

„Neben diesem starken Mann braucht man sein eigenes Terrain. Ich bin keine emanzipierte Frau, sondern eine Frau – und zwar eine eigenständige“, zitierte Hagedorn die Naturschützerin.