Hamburg. Die Verkehrsbehörde hat die Pläne für sechs zusätzliche Stelen offenbar aufgegeben. Laut Kritiker seien sie „Verschwendung“.

Nach einem Rekordjahr für den Radverkehr an der Alster kommt nun der Rückschlag: Die Fahrradzählsäule an der Gurlitt-Insel bleibt vorerst die einzige Messstation dieser Art in Hamburg, die sechs weiteren werden nicht aufgestellt. Wie der Steuerzahlerbund Hamburg mitteilt, wurden die Pläne für die im rot-grünen Koalitionsvertrag angekündigten weiteren Zählsäulen verworfen.

Der Plan sei vom Tisch, so die Wirtschaftsbehörde gegenüber dem Bund der Steuerzahler. Dieser hatte die Zählsäulen als Verschwendung gebrandmarkt. Nun wertet der Steuerzahlerbund die aufgegebenen Pläne für weitere Säulen als Erfolg. Lorenz Palte, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Hamburg: „Wir sind froh, dass die Wirtschaftsbehörde endlich Einsicht zeigt. Fahrräder kann man auch ohne teuren Klimbim zählen.“ Die Zählsäulen seien ein Marketing-Gag, die einen sechsstelligen Betrag gekostet hätten.

Bisher 9 Millionen Radler gezählt

Die erste (und nun wohl einzige) Säule wurde 2014 an der Gurlitt-Insel am Alsterurfer in Betrieb genommen. Seitdem registriert sie, wie viele Radler an dieser Stelle vorbeikommen, aber auch Hunde und Fußgänger wurden mitunter mitgezählt. Insgesamt passierten laut der neuesten Auswertung mehr als 9 Millionen Menschen die Station. Recherchen des Steuerzahlerbundes hatten ergeben, dass die Kosten bei 31.384,39 Euro lagen. Hinzu kommen jährliche Ausgaben für Strom.

Die Stadt kündigt nun an, stattdessen alternative Messstationen an mehr als 40 Standorten einzurichten. Die Kosten werden vom Bund getragen und mit 690.000 Euro beziffert.