Hamburg . Eine Bar auf dem Dach und eine Präsidentensuite sind geplant. Es wird auch ein neues Gastronomiekonzept entwickelt.

Der imposante Backsteinbau auf der Fleetinsel ist ein Blickfang. In dem Gebäude am Wasser hat 1992 das Steigenberger Hotel eröffnet. Die Plakette mit der Fünf-Sterne-Superior Klassifizierung hängt zwar am Eingang, aber das Hotel ist in die Jahre gekommen. Die Planungen für eine Frischzellenkur gibt es seit längerem und nun ist es offiziell: Von Juni an wird die Union Investment, Eigentümerin der Immobilie, rund 50 Millionen Euro in das Steigenberger investieren.

Alles wird neu gemacht. Im achten Stockwerk wird begonnen und bei laufenden Betrieb sukzessive umgebaut: „Das Hotel wird nach der Modernisierung wieder eines der führenden Häuser in Hamburg sein. Das ist unser Anspruch und diese Investition ist notwendig, um im Wettbewerb in der Spitzenhotellerie der Hansestadt zu bestehen“, sagte Thomas Willms, Vorstandssprecher der Deutschen Hospitality, zu der auch das Steigenberger gehört, dem Abendblatt. Ziel sei es, für Gäste aus aller Welt und die Hamburger ein Hot-Spot der Stadt zu sein. Darum sei es sehr wichtig, neben exzellenten Service eine besondere Gastronomie zu bieten, so Willms. Den Pachtvertrag für die Immobilie hat Steigenberger um weitere 25 Jahre verlängert. Hamburg sei ein wichtiger Standort für die Premiummarke, sagte Willms.

Das Steigenberger bekommt eine Präsidentensuite

Seit einem guten Jahr ist Moritz Klein als Direktor für das Haus an der Heiligengeistbrücke mit 221 Zimmern und zwölf Suiten, die nun alle neu gestaltet werden, verantwortlich. Zuvor hatte der 51-Jährige den berühmten Frankfurter Hof, dass Flaggschiff der Steigenberger Gruppe in Frankfurt/Main, geleitet. Gemeinsam mit seinen rund 120 Hamburger Mitarbeitern freut sich Klein auf die „Modernisierung, die etwa zwei Jahre dauern wird. Wir werden trotz der Revitalisierung geöffnet haben, auch wenn das natürlich eine Herausforderung ist. Aber danach werden wir hier ein modernes zeitgemäßes Luxushotel präsentieren können.“

Noch wird an der neuen Gastronomie gefeilt. Klein setzt auf „ein schickes Ambiente in dem sich die Gäste wohlfühlen. Es wird kein klassisches Hotelrestaurant, sondern ein Grill mit Großstadtflair.“ Ein neuer Wintergarten wird gebaut und die Terrasse auf der Fleetinsel neu gestaltet.

Besonder stolz ist Klein darauf, dass auf dem Dach eine Bar mit Terrasse entsteht. Von dort können die Gäste auf den Michel und die Elbphilharmonie blicken. Auch die Banketträume werden erneuert.

Neu ist auch eine Präsidentensuite mit 187-Quadratmetern, die im Zuge des Umbaus geschaffen werden soll: „Das ist wichtig, um hochrangige internationale Delegationen für unser Haus zu gewinnen“, sagte Klein. Einen muss der Direktor nicht für sein Hotel begeistern. Die Rede ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das Staatsoberhaupt war vor kurzem mal wieder zu Gast im Steigenberger. Und das ohne Präsidentensuite.

Ein neues Luxushotel eröffnet in der Nachbarschaft

Die Konkurrenz in Hamburg ist groß. Zwölf Häuser in der Elbmetropole sind vom Dehoga mit Fünf-Sternen klassifiziert. Dazu kommen weitere Hotels wie das Le Méridien an der Außenalster oder das The Westin in der Elbphilharmonie, die auf eine solche Klassifizierung verzichten, aber auch in der oberen Liga mitspielen.

Ein weiteres Luxushotel eröffnet im Mai in direkter Nachbarschaft vom Steigenberger. Es ist das Fraser Suites in der denkmalgeschützten ehemaligen Oberfinanzdirektion am Rödingsmarkt. Es ist das erste Hotel der Marke aus Singapur in Hamburg.

Zurück zur Deutschen Hospitality. Zu dem Konzern gehören neben Steigenberger weitere Marken, darunter Jaz in The City. Das junge Designkonzept würde Thomas Willms auch gerne in Hamburg eröffnen: „Dafür brauchen wir einen hippen Standort wie die Schanze oder St. Pauli.“ Auch die InterCity Hotels sind Teil des Konzerns, zwei Häuser gibt es bereits in der Hansestadt. Noch ist nichts unterschrieben, aber Willms sagt: „Vielleicht gibt es schon bald ein drittes InterCity Hotel in Hamburg.“ Fest steht allerdings, im Mai eröffnet Steigenberger das erste Resorthotel in Sonderborg nahe der deutsch-dänischen Grenze. Das Haus hat 190 Zimmer und Suiten, einen mehr als 4500 Quadratmeter großen Wellness- und Spa-Bereich sowie drei Restaurants. Und Willms wünscht sich: „Das ist etwa zwei Autostunden von Hamburg entfernt. Wir hoffen also auch viele Gäste aus Norddeutschland.“