Hamburg. Vorstoß von SPD und Grünen. Vorbild soll das Semesterticket für Studierende sein.

SPD und Grüne wollen ein besonders günstiges HVV-Ticket für Auszubildende einführen. Vorbild soll das Semesterticket für Studierende sein. Das geht aus einem Bürgerschaftsantrag hervor, der dem Abendblatt vorliegt.

„Das Semesterticket stellt ein außerordentlich günstiges Angebot zur Nutzung des HVV-Gesamtbereichs für Studierende dar und dient damit auch der Attraktivitätssteigerung des Hochschulstandorts Hamburg“, heißt es in dem Antrag. „Ein gleichermaßen günstiges Angebot gibt es für Auszubildende nicht, obwohl die finanzielle Lage der Auszubildenden mit der von Studierenden vergleichbar sein dürfte. Dieses Ungleichgewicht gilt es zu beheben.“

Der Senat wird mit dem Antrag aufgefordert, zusammen mit den Kammern ein Modell zu erarbeiten, um ein solches Vorzugsticket für Auszubildende einzuführen. Es sollen aber auch nicht in den Kammern organisierte Berufe, wie Auszubildende in den Gesundheits- und Pflegeberufen oder Erzieherinnen und Erzieher profitieren.

Gruppenticket wird günstiger

Der Beitrag für das Semesterticket beträgt laut Rot-Grün derzeit 179,20 Euro pro Semester Jahr. Dieser günstige Preis sei möglich, „da die Studierendenschaften Verträge mit dem HVV für alle ihre Mitglieder abschließen können“. Ähnlich solle es künftig auch für Auszubildende möglich werden.

„Je besser der öffentliche Nahverkehr funktioniert und je mehr wir auch junge Menschen zu überzeugten HVV-Fans machen, desto eher gelingt die Verkehrswende“, sagte Grünen-Verkehrspolitiker Martin Bill. „Für bestimmte Personengruppen gibt es bereits vergünstigte Angebote, Studierende können den HVV kostengünstig nutzen. Denn vor allem für Menschen mit nicht so hohem Einkommen ist die Preisgestaltung im ÖPNV eine zentrale Entscheidungsgrundlage. Deshalb haben wir bereits für das Seniorenticket deutliche Verbesserungen beschlossen und werden nun erheblich an der Preisschraube für das HVV-Ticket für Auszubildenden drehen. Damit wollen wir auch eine frühzeitige Kundenbindung ermöglichen.“

Ungleichgewicht soll behoben werden

SPD-Verkehrspolitikerin Dorothee Martin sagte, man müsse, um den Anteil des Bus- und Bahnverkehrs zu erhöhen, „gerade junge Menschen mit guten Angeboten überzeugen“. Während Studierende mit dem Semesterticket den öffentlichen Personennahverkehr seit langem sehr günstig nutzen könnten, gebe es für Auszubildende kein vergleichbares Angebot. „Dieses Ungleichgewicht wollen wir mit unserem Antrag angehen und ausgleichen. Für uns als SPD ist es wichtig, dass der ÖPNV in unserer Stadt für alle Hamburgerinnen und Hamburger bezahlbar ist und bleibt.“