Hamburg. In öffentlichen Einrichtungen stehen nur für die rund 2000 Obdachlosen in der Stadt 22 Duschplätze zur Verfügung.

Ein Duschbus für Obdachlose könnte künftig durch Hamburgs Straßen rollen. Das gemeinnützige Unternehmen „GoBanyo“ hat dafür eine Spendenkampagne gestartet, wie das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ auf ihrer Online-Seite berichtet. Gebraucht werden demnach 150.000 Euro. Vorbild für die mobilen Duschen ist ein Duschbus im US-amerikanischen San Francisco.

Die Hamburger Sozialbehörde begrüßte das Projekt grundsätzlich. Entscheidend sei allerdings, wie sich ein Duschbus in das bestehende Hilfesystem eingliedern ließe, sagte Behördensprecher Martin Helfrich am Donnerstag auf epd-Anfrage. An zielführenden Gesprächen werde man sich „wohlwollend beteiligen“.

Ein Linienbus soll umgebaut werden

In Hamburg gibt es laut aktuellen Statistiken rund 2.000 Obdachlose. Für sie stünden jedoch nur 22 Duschplätze in öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung, so „Hinz&Kunzt“. Das sei zu wenig - findet auch Dominik Bloh (28), Gründer des Unternehmens „GoBanyo“. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern will der ehemalige Obdachlose einen Linienbus erwerben und umbauen - mit Duschkabinen und Kleiderkammer. „Mit dem Duschbus schaffen wir eine halbe Stunde Privatsphäre und Ruhe für die Menschen auf der Straße“, sagt Bloh: „Waschen ist Würde.“