Hamburg . Die Bezirksversammlung Altona stimmte dem Bebauungsverfahren mit großer Mehrheit zu. Wann der Umbau beginnen könnte.

Der Weg für einen Neubau am Spritzenplatz in Ottensen ist frei. Mit großer Mehrheit stimmte die Bezirksversammlung Altona am Donnerstagabend dem Bebauungsplanverfahren zu. Damit kann der Investor die Eckbebauung abreißen und dort ein dreigeschossiges Gebäude mit Staffelgeschoss errichten.

Um diesen Plan wird in Altona seit Jahren erbittert diskutiert – der Spritzenplatz gilt als beliebter Treffpunkt und Marktplatz in Ottensen. Zwar erkennen alle Seiten an, dass die derzeitigen Gebäude mit einer Eisdiele und einer Telekom-Filiale marode sind. Doch gestritten wurde vor allem über die Höhe des Gebäudes.

Bürgerinitiative lehnt Siegerentwurf für Spritzenplatz-Neubau ab

Die Initiative „Spritzenplatz bleibt!“ sammelte für ein Bürgerbegehren knapp 10.000 Unterschriften – plädiert wurde dafür, dass der Platz in seiner jetzigen Gestalt erhalten bleibt. Durch ein zu hohes Gebäude würde der Spritzenplatz verschattet – misslich auch für die Außengastronomie.

Entsprechend groß war die Aufregung über den Siegerentwurf, den eine Jury im November kürte, den Zuschlag erhielt das Architekturbüro Mudlaff Otte – die Jury überzeugte die Anmutung des Entwurfs, der die „Kleinteiligkeit der Umgebung“ aufnehme. Die Bürgerinitiative zeigte sich entsetzt. Die Jury habe sich für den investorenfreundlichsten Entwurf entschieden, „Höhe und Kubatur“ seien schlimmer geworden, als es die Initiative befürchtet habe.

Bezirksamt: "Wir können mit diesem Plan sehr gut leben"

Die Parteien stritten vor allem über das geplante Staffelgeschoss des dreistöckigen Neubaus. Die SPD und die Linkspartei unterstützten in diesem Punkt die Initiative, Grüne, CDU und FDP waren mit dem Staffelgeschoss einverstanden.

Am Donnerstag enthielten sich die Sozialdemokraten – auch aus Solidarität gegenüber Mitgliedern der Initiative, die die Reden filmten. Zu einem Nein mochten sich die Abgeordneten nicht durchringen, die Gefahr wäre aus Sicht der SPD zu groß gewesen, dass das Gebäude noch wuchtiger wird. Nur über eine „Veränderungssperre“ hatte der Bezirk zuvor verhindert, dass man vier- oder gar fünfstöckig bauen könnte.

Mit Abriss und Baubeginn rechnet der Bezirk nun im kommenden Jahr. In dem Neubau sollen Geschäfte, Büros und Wohnungen entstehen – auch eine Arztpraxis ist denkbar. „Wir können mit diesem Plan sehr gut leben“, sagte Vize-Bezirksamtsleiter Kersten Albers.