Hamburg . Der Barmer-Landesgeschäftsführer warnt: Trend muss unbedingt gestoppt werden. Babys sind besonders gefährdet.

Die Virusinfektion wird häufig als Kinderkrankheit verharmlost, ist hoch ansteckend und kann mit schweren Komplikationen einhergehen: Masern. In Hamburg hat sich die Zahl der Masernfälle innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Das teilte die Barmer-Krankenkasse am Dienstag mit.

Im vergangenen Jahr wurden nach aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts 14 Masernerkrankungen in der Hansestadt registriert – ein Jahr zuvor waren es acht Fälle. „Zwar ist die Gesamtzahl relativ gering, aber wir müssen den Trend unbedingt stoppen“, sagte der Barmer-Landesgeschäftsführer Frank Liedtke. Gefragt sei ein aktiver Impfschutz.

Babys sind besonders gefährdet

Liedtke rät allen Hamburgern, ihren Impfstatus zu überprüfen und gegebenenfalls schnellstmöglich für eine Auffrischung beim Haus- oder Kinderarzt sorgen. Denn die Ansteckungsgefahr bei Masern ist sehr hoch und die Folgen teilweise lebensbedrohlich. Laut Barmer ist eine Ansteckung selbst über mehrere Meter hinweg durch Tröpfcheninfektion möglich.

„Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine hoch ansteckende Erkrankung, die auch bei Erwachsenen zu schweren Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnentzündungen führen kann“, sagte der Barmer-Landesgeschäftsführer.

95 Prozent Impfrate wäre nötig

Nur eine Impfung biete hochwirksamen Schutz. „Vor allem Eltern von Säuglingen sollten geimpft sein“, empfiehlt Liedtke. „Da Babys frühestens ab neun Monaten geimpft werden können, sind sie besonders gefährdet, ebenso wie Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nie eine Impfung erhalten dürfen.“ Ihnen könne dann nur der sogenannte „Kollektivschutz“ helfen“.

Um die Infektion auszurotten, müssten 95 Prozent der Bevölkerung gegen Masern geimpft sein. Diese Impfrate ist nötig, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erzeugen, die auch Ungeimpfte vor der Infektion schützt.