Hamburg. Unter dem Motto “Fridays for Future“ gibt es bundesweit Aktionen. Auch in Hamburg fordern Jugendliche mehr Einsatz für das Klima.

Schule schwänzen für das Klima: Am Freitagvormittag demonstrierten Hunderte Schüler vor dem Hamburger Rathaus. Sie fordern mehr Einsatz für den Klimaschutz und ein Mitspracherecht. Immerhin betreffe der Klimawandel vor allem ihre Zukunft. Nach Schätzungen des BUND versammelten sich rund 1500 junge Menschen vor dem Rathaus.

In der Zeit von 9 bis 13 Uhr schwänzten die Jungen und Mädchen in Hamburg die Schule und versammeln sich vor dem Rathaus. Mit Kreide schrieben sie Botschaften auf den Boden oder hielten selbstgemachte Plakate hoch. "Es kann nicht sein, dass unsere Zukunft in den Händen der Älteren liegt", sagte die Schülerin Carolina. "Wir sind hier um zu zeigen, dass wir auch ein Mitspracherecht haben. Und dass wir etwas ändern wollen."

Schüler fordern Kohleausstieg

Vor dem Hamburger Rathaus halten die Schüler ihre Plakate hoch.
Vor dem Hamburger Rathaus halten die Schüler ihre Plakate hoch. © Thoya Urbach | Thoya Urbach

Viele Jugendliche vor dem Rathaus haben konkrete Ideen, wie man das Klima schützen kann. "Ich bin heute hier, damit die Kohlewerke gestoppt werden, weil das komplett die Umwelt verschmutzt und die Natur kaputt macht", sagte die Achtklässlerin Lotta aus Alsterdorf.

Viele Schüler riefen ihre Forderungen in Richtung Rathaus. Auch einige Lehrer besuchten die Demo. Trotz viel Lernstoff und Klausurenvorbereitung sind auch Schüler der Oberstufe anwesend. "In der Schule arbeiten wir für unsere persönliche Zukunft und hier für unsere gemeinsame Zukunft", sagte der Elftklässler David aus Niendorf.

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Linkenfraktion ist begeistert von der Aktion

„Wow, was für ein Fanal für den Klimaschutz“, sagte die schulpolitische Sprecherin der Linkenfraktion, Sabine Boeddinghaus. „Da sage noch jemand, die junge Generation wäre unpolitisch und würde nur am Handy daddeln." Sie sei tief beeindruckt vom Engagement und der Entschlossenheit dieser jungen Leute, die mit ihrer Demonstration unter Beweis stellten, dass sie Verantwortung für unsere Welt übernehmen wollen.

"Ich hoffe sehr, dass die Schulen nun ihrerseits kreativ werden, und die Freitagsdemonstrationen etwa im Rahmen von außerschulischem naturwissenschaftlichem Unterricht legitimieren“, sagte Boeddinghaus. "Dieser beherzte Einsatz für ein gesundes Klima ist die beste und glaubwürdigste Entschuldigung für Fehlen im Unterricht.“

Unter dem Motto "Fridays for Future" finden heute in vielen deutschen Städten Demonstrationen vor Rathäusern statt. Den Anstoß dazu hatte die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg gegeben. Sie schwänzt jeden Freitag die Schule, um gegen den Klimawandel zu protestieren. Bekannt wurde sie durch ihre bewegende Rede auf der Weltklimakonferenz in Polen im Dezember 2018.