Hamburg. Offenbar sind bei der Polizei nicht nur Angestellte, sondern auch Beamte betroffen. Joachim Lenders: „Die Probleme sind gravierend.“
Die Software „Kooperatives Personalmanagement“, kurz KoPers, hat offenbar noch mehr Probleme, als bislang bekannt geworden sind. „Wir haben Hinweise von Mitgliedern, dass beispielsweise bei der Polizei nicht nur Angestellte, sondern auch Beamte betroffen sind“, sagt Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Dabei sollen nicht nur bei den Gehaltszahlungen Unregelmäßigkeiten auftreten.
Auch bei der Jahresabrechnung, maßgeblich für die Einstufung bei der Steuer, soll es Fehler gegeben haben. „Das lag offenbar an der Umstellung von der alten auf die neue Software“, so Lenders, Die habe Halbjahressummen als Ganzjahressummen verbucht.
Lenders: „Systemimmanente Fehler“
„Nach meinem Kenntnisstand liegen bei der Software systemimmanente Fehler vor“, so Lenders. Deshalb arbeite man bei der Polizei nicht nur gleichzeitig mit der alten und neuen Software. Es wurden auch zwei zusätzliche Mitarbeiter in der Personalabteilung eingesetzt, um die durch die Probleme anfallende Mehrarbeit aufzufangen. Zudem sollen Mehrkosten entstanden sein, weil die Stadt nicht gezahlte Teile des Gehalts per Blitzüberweisung an Bedienstete überweisen musste.
„Die Probleme sind, nach allem, was mir zugetragen wurde, gravierend“, so Lenders. Es müsse schnell eine Lösung gefunden werden. „Mitte des Jahres wird die alte Software endgültig abgeschaltet. Dann steht nur noch KoPers zur Verfügung. Wenn sie dann nicht funktioniert gibt es noch viel größere Probleme.“ KoPers war 2009 in Auftrag gegeben worden. Nicht nur der Zeitplan geriet völlig aus dem Rahmen. Statt der ursprünglich veranschlagten 40 Millionen Euro rechnet man jetzt mit Kosten von 95 Millionen Euro.